Das Redispatch-Umsetzungsprojekt von Thüga und Thüga Energienetze „THEN RD 2.0“ geht in den Endspurt. Seit 2019 beschäftigt sich Thüga mit dem neuen Netzengpassmanagement, das ab Oktober 2021 für alle Verteilnetzbetreiber und Anlagenbetreiber gilt. 

Das neue Netzengpassmanagement Redispatch 2.0 ist ab Oktober 2021 für alle Verteilnetzbetreiber mit einspeisenden Anlagen größer 100 Kilowatt verpflichtend. Sie müssen ab diesem Zeitpunkt für alle Erzeugungs-, KWK-Anlagen und Speicher im RD 2.0 System über 100 kW für die kostengünstige Engpassbehebung Prognosen vorliegen haben und die Anlagensteuerung anweisen können. Für den Redispatch 2.0 sind komplexe Arbeitsprozesse beim Verteilnetzbetreiber zu integrieren und Softwarelösungen zu implementieren. Je nach Wahl der Kombination von Softwarelösungen, und je mehr bisherige Prozesse und Systeme bestehen bleiben sollen, desto größer ist der Aufwand. Auch die Zeitvorgaben sind sportlich: Der Start des Gesamtprozesses ist der 1. Oktober, der Stammdatenaustausch startet bereits am 1. Juli 2021. In der Thüga-Gruppe gibt es 64 Strom-Verteilnetzbetreiber. Das Thüga-Kompetenzteam Technik setzt daher viel daran, die Partnerunternehmen bestmöglich zu informieren. Praxiserfahrungen und -einblicke liefert das gemeinsame Redispatch 2.0-Umsetzungsprojekt mit der Thüga Energienetze (THEN) „THEN RD 2.0“.

jjjj

Entscheidung für Software-Hersteller

Mit der Entscheidung für den Software-Hersteller befindet sich THEN RD 2.0 nun in der dritten und letzten Phase vor dem Regelbetrieb ab Oktober. Mit sechs von 25 Anbietern wurde verhandelt, Venios GmbH und Thüga SmartService GmbH (TSG) machten letztlich das Rennen. „Beide gewährleisten die Einbindung und Weiterentwicklung der Bestandssysteme von THEN und weiteren Mandanten in die neue Redispatch-Software ­– eine Voraussetzung für das THEN-Projekt“, sagt Projektleiterin Julia Holl vom Thüga-Kompetenzteam Technik. „Außerdem sehen wir mit beiden eine mögliche Weiterentwicklung in Richtung RD 3.0“. Jeder Anbieter deckt einzelne Leistungsbausteine ab: Venios übernimmt Prozesse wie die Datenaufbereitung, die Schnittstelle zu connect+ für den deutschlandweiten Prozessdatenaustausch oder die RD 2.0 Anlagenvorabauswahl. TSG erweitert und ertüchtigt die Bestandssysteme für Abrechnung und Bilanzierung um die Redispatch-Funktionalitäten und entwickelt die Funktion „Berechnung der Ausfallarbeit“ neu. Diese Funktionen wird die TSG künftig allen Kunden zur Verfügung stellen. Weiterhin baut sie die Schnittstellen für den Datenimport zu Drittsystemen auf.

Schritte in der 3. Projektphase

Nun wird im Projekt „THEN RD 2.0“ das neue IT-System installiert und getestet, Schnittstellen zu den Bestandssystemen werden eingerichtet. „Entscheidend ist, dass diese funktionieren, um den gesamten RD 2.0-Prozess zum Fliegen zu bringen“, sagt Dietmar Ehinger, Projektleiter auf THEN-Seite. „Am 1.Juli müssen wir fristgerecht alle nötigen Stammdaten an connect+/RAIDA übermitteln.“ Außerdem stehen Schulungen der beteiligten Fachleute an, sowie das Einbinden der THEN-Mandanten. „Wir bereiten alles für den erfolgreichen Go-Live vor“, resümiert Ehinger.

Erfahrungen und Erkenntnisse aus diesem Umsetzungsprojekt sowie neueste Branchenentwicklungen werden über das Extranet – der Thüga-Wissensplattform – ,Webinare und Thüga-Infotage kontinuierlich in das Thüga-Netzwerk gestreut.