Gemeinsam Innovationen er-fahren, er-leben und vor allem: er-radeln. Welche innovativen Ideen und Projekte planen andere Unternehmen des Thüga-Netzwerks? Was haben sie schon umgesetzt? Welche Erfahrungen haben sie damit? Innovationen zum Anfassen gibt es für die Teilnehmer:innen der Thüga-InspiRADtour – eine fünftägige, gemeinsame Radltour zu vier Thüga-Partnerunternehmen. Kommenden Montag startet die Gruppe in Worms. In diesem Blog können Sie (fast) live verfolgen, was die fitte Radtruppe alles erlebt.

Der vierte Tag: Koblenz und die EVM

Das Wasserwerk Oberwerth in Koblenz
Versorgt Kund:innen mit erfrischendem, wohl schmeckendem Nass: Das Wasserwerk Oberwerth der EVM.

Weinverkostung ist bekannt. Bierverkostung auch. Aber eine Wasserverkostung? Doch genau die wurde den Radler:innen im Wasserwerk Oberwerth der Energieversorgung Mittelrhein (EVM) geboten. Das Team der InspiRADtion war happy, sich von der schönen, aber auch anstrengenden Strecke von Wiesbaden nach Koblenz erfrischen zu können. Die Zukunft des Wassermanagements ist in Zeiten des Klimawandels ein großes Thema. Bei der Besichtigung des Werkes erfuhren die Teilnehmenden, dass die EVM ihr Wassermanagement gut im Griff hat. „Aktuell planen die Kolleg:innen, die Anlage klimaneutral umzustellen“, erzählt Ulrich Sperling von der Thüga-Innovation. „Dazu soll eine PV-Anlage auf den Dächern angebracht werden.“ Auch spannend: das RheinQuartier bei Lahnstein, deren Infrastruktur in den Händen der energienetze mittelrhein (enm) liegt. Hier werden Smart-City-Anwendungen, wie innovative Netz-Strom- und Telekommunikations-Lösungen, umgesetzt. Sperling: „Wohnquartiere mit innovativ ausgeprägten Energie-, Mobilitäts- und Nachbarschaftskonzepten liegen im Trend. Es ist toll zu sehen, wie ein digital gestalteter Lebensraum entsteht: Ein wirklich gelungenes Beispiel für die Energiewende vor Ort!“

Der dritte Tag: Limburg und die EVL

Startbereit für die Königsetappe über den Taunus: Das Team der InspiRADtion

730 Höhenmeter lagen vor ihnen, als die Radler:innen von Wiesbaden nach Limburg aufbrachen. Das bedeutete: den Taunus hinauf. Bei den hohen Temperaturen eine ziemliche Schinderei. „Gott sei Dank war es waldig und deswegen schattig“, erzählt Evamaria Zauner von der Thüga-Innovation. „Als wir am Taunuskamm standen, waren wir wirklich froh, es von da an vor allem herunterrollen lassen zu können.“
Ein kurzer Anstieg noch kurz vor Limburg, dann hatte die Gruppe die Hitze-Etappe erfolgreich gemeistert. Ein bisschen kühler wurde es abends , als sich die Teilnehmenden die E-Car-Sharing-Station der Energieversorgung Limburg am Bahnhof anschauten. Zauner: „Da ging ein heftiger Schauer nieder.“ Als der Regen aufhörte, kamen die Radler:innen in den Genuss von E-Mobilität: „Wir konnten den neuen E-Roller ausprobieren, der offiziell noch gar nicht im Betrieb ist.“
Die E-Car-Sharing-Station kommt bei den Limburgern gut an. Momentan wartet die EVL auf die neuen E-Car-Modelle, die sie bereits seit längerem bestellt hat.
Auch in Sachen öffentliches W-LAN punktet das Unternehmen an der Lahn: „Nach der Durststrecke durch die Pandemie gehen jetzt die Zahlen deutlich nach oben“, erzählt Zauner. „Deshalb planen die Kolleg:innen der EVL gemeinsam mit der Stadt, das Angebot auf Gewerbekunden auszuweiten. “ Vor allem kleine Betriebe und Fachgeschäfte sollen für das auf fünf Jahre angelegte W-LAN-Projekt angesprochen werden.
Eva Zauners persönliches Resümee nach drei Tagen? „Mich beeindrucken die Vielfalt und die Breite der innovativen Themen, die die Kolleg:innen der Stadtwerke bearbeiten. Beim Radeln unterhalten wir uns über die Dinge, die wir erlebt und erfahren haben. Auf jeden Fall eine spannende Reise!“

Der zweite Tag: Wiesbaden und die ESWE

Einblick in modernste Technologie: Das Biomasse-Heizkraftwerk der ESWE mit seinen riesigen Ventilatoren

„Es ist wirklich was anderes, ein Biomasse-Heizkraftwerk live zu erleben, als es auf Abbildungen oder im Fernsehen zu sehen.“ Florian Lieb von der Thüga-Innovation und das Team der InspiRADtion wurden gestern von ESWE-Vorstand Jörg Höhler und einigen Mitarbeitenden durch das BMHKW geführt, das aus Biomasse Fernwärme erzeugt. Besonders beeindruckend fand die Gruppe, dass drei Fachleute ausreichen, um das mit modernster Technologie ausgestattete Kraftwerk zu führen. In der Leitstelle wurde ihnen demonstriert, wie die Teams während der Pandemie gearbeitet haben. Lieb: „Der Schichtwechsel fand kontaktlos statt, so dass gewährleistet war, dass sich die Teams nicht gegenseitig anstecken.“
Das Abendprogramm fand am Bus-Depot statt: Wiesbaden ist dabei, als erste Stadt in Deutschland ihre Busflotte komplett auf Strom und Wasserstoff umzustellen. „Von den 300 Bussen fahren bereits 120 elektrisch beziehungsweise mit Wasserstoff,“ erzählt Lieb. Um diese Flotte auch mit dem nötigen Strom zu versorgen, haben die Kolleg:innen der ESWE einen riesigen Ladepark mit einer gesicherten Leistung von 5 MW errichtet und mehrere Schnellladestationen mit 150 kW. Lieb: „Das Lade-Management ist ein gigantischer logistischer Aufwand.“
Am heutigen Mittwoch ist das Team, verstärkt von fünf Mitarbeitenden der ESWE, nach Limburg zur EVL unterwegs. Zudem radelt Dr. Maximilian Bock vom High-Tech Gründerfond mit. „Wir wollen uns ja auch über die Energiewirtschaft hinaus austauschen“, erklärt Lieb. Die Strecke, die vor ihnen liegt, hat es in sich: „Unsere Königsetappe. Es sind zwar nur 56,3 Kilometer, aber wir müssen 730 Höhenmeter bewältigen.“ In Limburg erwarten sie weitere innovative Themen: Car-Sharing und öffentliches W-LAN.

Der erste Tag: EWR und Worms

Es geht los! Die Radler:innen der InspiRADtion freuen sich auf den Austausch mit den vier Partnerunternehmen.

Die Sonne brennt von wolkenlosen Himmel, beim Telefonieren mit Ulrich Sperling von der Thüga-Innovation hört man das Rauschen des Fahrtwindes: Seit acht Uhr strampelt das Team von Worms nach Wiesbaden, immerhin 63 Kilometer. „Die Stimmung ist gut, wir sind motiviert“, meldet Sperling gut gelaunt. Gestern waren die Teilnehmer:innen der InspiRADtion in Worms bei der EWR empfangen worden. Auch der fachliche Input passte: Bei Vorträgen zu „Cross Industry Innovation“ ging es darum, wie unterschiedliche Branchen ein gemeinsames Netzwerk aufgebaut haben, um Zukunftsthemen von Worms gemeinsam zu lösen. Jens Blüm, Leiter Organisations- und Strategieentwicklung der EWR, gab Einblicke in drei hauseigene Innovationsprojekte. Nach der Hitze-Etappe in der ersten Tageshälfte besichtigt die Gruppe am Nachmittag ein Biomasse-Kraftwerk bei der ESWE Wiesbaden. Spannendes Thema am Abend: Elektromobilität.

Zum Hintergrund – vor dem Start // 13.07.2022

Innovative Produkte und Dienstleistungen für die Partnerunternehmen zu entwickeln, das ist die DNA des Thüga-Kompetenzcenters Innovation (IN). Um das Ohr möglichst nah an den Puls der Unternehmen des Thüga-Netzwerks zu legen, geht IN auch in der Kommunikation mit den Partnerunternehmen neue Wege: „Der Austausch über die Herausforderungen und Wünsche ist das A und O“, sagt Florian Lieb von IN, Mitorganisator der InspiRADtion „Gerade in krisenbehafteten Zeiten, wie wir sie derzeit erleben, müssen wir innovativ denken. Wir als Innovationsplattform möchten Produkte und Dienstleistungen zielgenau entwickeln. Daher suchten wir nach einer Möglichkeit, uns in einer förderlichen Umgebung, ohne enges Zeitfenster auszutauschen.“ So entstand die Idee zur InspiRADtion.

In 5 Tagen um die Thüga-Welt

Anders als bei Jules Verne sind es nicht 80 Tage, sondern fünf. Und es geht nicht mit Zug und Schiff um die Welt, sondern mit dem Fahrrad zu vier Stadtwerken. „Rund 15 Mitradlerinnen und Mitradler von Partnerunternehmen und IN sind mit von der Partie“, so Evamaria Zauner (IN). „Vor Ort besuchen wir innovative Projekte, wie zum Beispiel ein Biomasseheizkraftwerk oder das Smart City Reallabor Klimastraße in Koblenz. Und in den Pausen und bei den Essen gibt es reichlich Gelegenheit zum Netzwerken“. Auf diese Weise möchte IN allen Teilnehmer:innen einen tiefen Einblick in bereits in der Thüga-Gruppe vorhandene Innovation und Ideen ermöglichen.

Aus Planung wird Vorfreude

„Das Fahrrad ist dabei das ideale Fortbewegungsmittel, noch dazu umweltschonend“, so Ulrich Sperling (IN). „Das Tempo ist schnell genug, um weitere Strecken zurückzulegen, aber langsam genug, um die Umgebung wahrzunehmen.“ Rund 60 Kilometer sind täglich zu bewältigen, ein Begleitfahrzeug transportiert die schweren Gepäckstücke, Müsliriegel, Erste-Hilfe-Set und Flickzeug. „Wegen der Corona-Pandemie mussten wir die Tour um ein Jahr verschieben“, so Sperling weiter. „Nun beginnt nach so langer Planungszeit langsam die Vorfreude. Wir sind sehr gespannt, wie die InspiRADtion ankommt – und ob uns die angesagte Hitzewelle trifft.“