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Dynamische Stromtarife können für Kundschaft und Energieversorger Vorteile bringen. Unternehmen der Thüga-Gruppe profitieren von einer gemeinsamen White-Label-Lösung.
Erneuerbare Energien prägen zunehmend den deutschen Strommix, doch Wind- und Sonnenstrom sind nicht kontinuierlich verfügbar. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Netzstabilität. Eine Lösung, die sowohl den Verbraucherinnen und Verbrauchern als auch Energieversorgern Vorteile bringen kann, sind dynamische Stromtarife. Sie sind an den Day-Ahead-Markt der Strombörse gekoppelt. Das bedeutet, dass sich der Strompreis stündlich oder sogar viertelstündlich verändert – je nachdem, wie viel Strom zu einem bestimmten Zeitpunkt verfügbar ist und wie hoch die Nachfrage ist.
Wenn die Sonne scheint oder der Wind stark weht, ist viel Erneuerbare Energie im Netz. Dann fallen die Preise an der Börse, manchmal bis in den negativen Bereich. Dynamische Tarife machen sich dieses Prinzip zunutze: Kunden zahlen keinen fixen Arbeitspreis pro Kilowattstunde, sondern ihre Kosten richten sich nach den tatsächlichen Marktpreisen. Wer flexibel auf diese Preisänderungen reagiert, kann seine Stromrechnung optimieren. Doch nicht alle profitieren gleichermaßen von dynamischen Stromtarifen. Entscheidend ist, ob der Stromverbrauch flexibel gesteuert werden kann. Besonders vorteilhaft sind diese Tarife für Elektroauto-Nutzer, wenn sie ihr Elektrofahrzeug überwiegend zu Hause laden und die Ladezeiten an die günstigsten Stunden anpassen können – Smart-Charging. Auch Wärmepumpen können so programmiert werden, dass sie in günstigen Zeitfenstern laufen und dadurch ebenfalls Vorteile generieren. Eine zentrale Voraussetzung für die Nutzung eines dynamischen Tarifs ist ein Smart Meter, der eine stundengenaue Abrechnung ermöglicht.
Für Stadtwerke bedeuten dynamische Tarife zunächst eine gesetzliche Verpflichtung: Seit 1. Januar 2025 müssen alle Energieversorger einen solchen Tarif anbieten. Doch sie können diesen Tarif auch als strategische Chance nutzen. Kombiniert etwa mit einer benutzerfreundlichen App und zusätzlichen Services, können Stadtwerke ihre Marktposition stärken. Denn dynamische Tarife sind auch der Einstiegspunkt für weiterreichende intelligente Tarife, die steuerbare Verbrauchseinrichtungen einbinden. Stadtwerke können hier als Serviceanbieter auftreten und zusätzliche Dienstleistungen wie automatisierte Verbrauchssteuerung oder Lastmanagement anbieten.
Energiepreise steigen und fallen an der Börse, je nach Angebot und Nachfrage. Manchmal bis in den negativen Bereich. Dynamische Tarife machen sich dieses Prinzip zunutze.
Um Stadtwerke bei der Einführung dynamischer und intelligenter Tarife zu unterstützen, hat thüga solutions einen Werkzeugkasten für intelligente Tarife als White-Label-Lösung entwickelt. Ein Basispaket, mit dem Stadtwerke die gesetzlichen Vorgaben erfüllen, sowie ein Ausbaupaket, das den Schritt zu echten intelligenten Tarifen ermöglicht, sind verfügbar. „Eine pauschale Empfehlung für dynamische Tarife können wir nicht aussprechen“, sagt thüga-solutions-Projektleiter Dirk Ebinger. In einem umfangreichen Pilotprojekt haben Ebinger und sein Team dynamische Tarife in Einfamilienhäusern getestet. Neben den Möglichkeiten, die sich bieten, zeigten sich noch Hemmnisse: ein hoher Aufwand für die Stadtwerke und ein nicht immer günstiger Preis für die Kunden durch nicht genügende Flexibilität. „Wir vermuten aber insbesondere in der Kombination mit E-Mobilität das größte Potenzial bei den intelligenten Tarifen.“ Deswegen kommt in der nächsten Test-Phase des Projekts ein HEMS (Home Energy Management System) mit dazu. Es regelt automatisch die günstigste Fahrweise der steuerbaren Verbrauchseinheiten wie einer Wallbox, Wärmepumpe oder auch eines Batteriespeichers. Dadurch können Stadtwerke ein innovatives Tarifangebot aufbauen, das gleichzeitig wirtschaftliche und ökologische Vorteile bietet.
Dynamische Stromtarife sind nicht nur eine regulatorische Vorgabe, sondern auch eine echte Chance – für Verbraucher wie für Stadtwerke. Sie helfen, Energiekosten zu senken, Netze zu entlasten und die Integration Erneuerbarer Energien zu fördern. Für Stadtwerke ergibt sich die Möglichkeit, als kundennaher neutraler Berater aufzutreten und intelligente Tarife als zusätzliches Geschäftsmodell zu etablieren. Mit den richtigen Lösungen – wie dem Werkzeugkasten von thüga solutions – kann die Umsetzung effizient und erfolgreich gelingen.
ist eine Kooperation der Thüga-Plusgesellschaften, die ihre Kompetenzen in folgenden Themenbereichen bündelt: