Das Public Affairs-Team der Thüga versteht sich als Sprachrohr der kommunalen Energiewende in Berlin und Brüssel. 2021 eröffnete Thüga ihr politisches Büro in Berlin und ist damit noch näher dran am politischen Puls. Bernhard Vogt ist Mitglied im Team und setzt sein Know-how und seine Kontakte in der Energiebranche als Senior Policy Advisor für die Thüga auf dem politischen Parkett ein.

Text: Thorsten Rienth

Vor zwei Jahren wechselte Bernhard Vogt, heute 62, noch einmal das Spielfeld. Anstatt als Leiter von Marketing und Privatkundenvertrieb Kunden für Mainova zu gewinnen und zu halten,  überzeugt er jetzt Politiker und Regierungsvertreter – zum Beispiel davon, dass Gas auch nach der Energiewende unverzichtbarer Bestandteil des deutschen Energiemixes sein muss, dann allerdings CO2-frei. Seit Frühjahr 2020 verstärkt Vogt das Team Energiepolitik der Thüga, vertritt ihre politischen Interessen und die der Partnerunternehmen – coronabedingt bisher meist am Bildschirm, aber auch in Berlin oder Brüssel.

Ein Berufsleben lang Kommunikator

Die Besetzung passt. Ein Kommunikator war Vogt schon immer: Mitte der 1970er-Jahre jobbt er als Schüler in der Lokalredaktion der „Bonner Rundschau“. Den Grundwehrdienst leistet er im Informations- und  Pressestab des Verteidigungsministeriums. In den 1980er-Jahren arbeitet er – neben dem Jura-Studium – als Referent und Büroleiter eines CDU-Bundestagsabgeordneten. Den Einstieg in die Energiewirtschaft macht er als Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für Sparsamen und Umweltfreundlichen Energieverbrauch (ASUE): einem kleinen Verband, der früh die besonderen Effizienz- und Umwelteigenschaften von Erdgas herausstellt.

Faible für Bewegung

Nach Etappen in der US-amerikanischen Öl- und Gasindustrie und beim damaligen Branchen-Primus Ruhrgas geht er zur Mainova, zuständig für Marketing und Vertrieb für Privat- und Gewerbekunden, zeitweise auch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die interne Kommunikation. Eine ähnliche Kombination verantwortet er in der Geschäftsführung der Main-Kinzig GmbH. Privat leitet der Vater dreier Töchter und Großvater zweier Enkel das Kommunikationsteam des Rotary Distrikts 1820. Gute politische Kommunikation war laut Vogt selten wichtiger als heute. Die Themen seien komplexer, die Zusammenhänge vielschichtiger, die Abläufe schneller. Es gehe zurzeit um zukunftskritische Weichenstellungen für die deutsche Gaswirtschaft und die Frage, ob Gas in einer dekarbonisierten Energiewelt künftig noch eine Rolle spiele. „Ein guter Lobbyist muss aus der Perspektive der Praxis denken, vom Kunden und Bürger her.“

Großer Fundus an Kontakten

„Ich habe nicht von allen Details eine Ahnung, aber einen ziemlich guten Überblick“, so Vogts Selbsteinschätzung. Auch ein großer Fundus an Kontakten sei entstanden. „Wenn wir für die politische Kommunikation eine bestimmte Information oder Einschätzung benötigen, können wir sie innerhalb der Thüga-Gruppe sehr zeitnah abrufen.“ Vogt sagt nicht „ich“; gerade wenn es in die Tiefe gehe, werde das Know-how der Kolleg:innen in den Partnerunternehmen ungemein wichtig: „Dann empfiehlt es sich, nicht alleine in die Gespräche zu gehen, sondern Verstärkung und Detail-Know-how bei den Thüga-Partnerunternehmen anzufordern. Vor allem in Brüssel oder Berlin dürfen wir nicht nur den Weg des Notwendigen gehen.“ Beweisen muss Vogt sich nicht mehr viel. Höchstens auf dem Fahrrad – von Salzburg an die Adria, auf dem Königssee-BodenseeRadweg oder auf den Großen Feldberg im Taunus, seit Kurzem per E-Bike. „Ich mag Bewegung, frische Luft und schöne Aussichten. Deswegen ist immer eine Kamera dabei oder zumindest das Handy.“