Für dezentrale Erzeugung und Verbrauch ist er künftig wichtig: der Smart Meter. Sein Potenzial kann er noch weiter ausschöpfen – mit seiner dritten Schnittstelle: über Controllable Local System (CLS)-Management. CLS ist eine der wichtigsten Anwendungen der Plattform Smart Energy Core, einem der neuen strategischen Schwerpunkte der Thüga SmartService.

Aller guten Dinge sind drei. Das gilt auch für die Zahl der Schnittstellen des Smart Meter. Zwei sind sogenannte hoheitliche, also den Netz- und Messstellenbetreibern vorbehalten. Die dritte, die CLS-Schnittstelle, ist offen angelegt und damit weiteren Marktpartnern zugänglich. Sie bedient unter anderem Submetering-Anwendungsfälle, also die Fernauslesung einer Vielzahl an Unterzählern in Liegenschaften, um zum Beispiel den Heizwärmeverbrauch zu erfassen. Über CLS-Geräte können an diese Schnittstelle verschiedene Zähler, Fühler oder Sensoren angeschlossen und die Daten im Verlauf ausgelesen werden.

Energiewende Ermöglicher

Mit dem CLS-Management startet die dritte Stufe des Smart Meter-Rollouts. Wurden in den letzten Monaten vor allem Pflichteinbaufälle erschlossen, kann durch das CLS-Management künftig ein großer Blumenstrauß an Anwendungsfällen realisiert werden. Neben dem Submetering für die Heizkostenabrechnung ist das vor allem die Vernetzung verteilter, flexibler Erzeuger und Verbraucher. Wenn man in größeren Dimensionen denkt, kann CLS perspektivisch ein Katalysator für die Energiewende sein.

Schaltimpulse durch CLS

„Plakativ gesprochen – mit der CLS-Technik können unsere Kunden künftig viele kleine Stromerzeuger wie ein großes Kraftwerk virtuell steuern“, erklärt Matthias Stoller, Geschäftsführer bei Thüga SmartService (TSG). Oder auch einzelne Anlagen an- oder abschalten. Wenn beispielsweise viel regenerativer Strom im Netz ist und es an die Grenze der Belastungsfähigkeit kommt, kann das CLS-Management einschreiten. „Über einen Steuerimpuls in der CLS-Schnittstelle könnten Energieerzeugungsanlagen im betroffenen Netzbereich ‚abgeschaltet‘ werden, um im konkreten Fall das Netz zu stabilisieren“, so Stoller.

Datengetriebene Mehrwertdienste

Auch wenn CLS-Management gerade noch in der Entwicklung ist: Die Bedeutung für die TSG ist immens. Nach der Smart-Meter-Gateway-Administration, bei dem der Rollout trotz der aktuellen Rahmenbedingungen konsequent weiter vorangetrieben wird, werde CLS-Management für Marktpartner künftig immer wichtiger.

Stoller bringt es auf eine klare Formel: „Wir können unseren Kunden mit dem CLS-Management erheblichen Nutzen bieten. Die kombinierte Nutzung alle Möglichkeiten des Smart Meter bedeutet das Erfassen verschiedener Datenquellen, um daraus mithilfe des CLS-Managements datengetriebene Mehrwertdiensten zu ermöglichen.“ So stark die CLS-Schnittstelle in den letzten Monaten für alle Marktpartner an Bedeutung gewonnen hat, einen kleinen Wermutstropfen gibt es: Die formale Markterklärung des BSI/BMWK, die einer kommerziellen Nutzung der Schnittstelle vorausgehen muss, steht noch aus.