Die Vermarktung von CO2-Quoten für Flüssigkraftstoffe bietet Stadtwerken ein lohnendes Zusatzgeschäft. Was steckt dahinter? Tankstellenbetreiber und andere Unternehmen, die Benzin und Diesel verkaufen, müssen nachweisen, dass sie den Ausstoß von Treibhausgasen mindern.

Es gibt verschiedene Methoden, wie die Tankstellenbetreiber dies tun. Dazu zählen unter anderem die Kraftstoffsorte E10, bei der bis zu zehn Prozent Bio-Ethanol ins Benzin gemischt werden oder auch Bio-Diesel. Es gibt jedoch eine weitere Alternative: Die Verpflichtung, Treibhausgase zu mindern kann an Dritte übertragen werden. „Hier kommt das Produkt der Syneco ins Spiel“, erklärt Dr. Thorsten Gliniars, Experte im Kompetenzteam Vertrieb/Marketing bei Thüga. „Erdgas und Strom können auf die Verpflichtung angerechnet werden, wenn sie als Antriebsenergie eingesetzt werden.“ Syneco sammelt bei den Stadtwerken aus der Thüga-Gruppe daher Mengen an Fahrstrom für öffentliche Ladepunkte und Erdgas aus den eigenbetriebenen Tankstellen. „Diese Bündel vermarktet Syneco dann an die Mineralölwirtschaft“, so Gliniars. Wichtig dabei ist, dass der Stromlieferant die an den Ladepunktbetreiber verkaufte Strommenge als Quote vermarkten lassen kann.

Neue Anforderungen in 2019

Für 2019 wird über einen Ausbau der Bezugsbasis nachgedacht (z.B. Ladestrom für Haushaltskunden). Bisher sieht die Bundes-Immissionsschutzverordnung eine Quote von 6,25 Prozent vor. So hoch muss der Anteil an erneuerbaren Kraftstoffen sein, wenn Lieferanten für Flüssigkraftstoffe der Quotenpflicht unterliegen. Gliniars erläutert: „Bis 2019 kommen weitere Anforderungen hinzu.“ Unter anderem müssen die Unternehmen die Treibhausgas-Emissionen um 4 Prozent senken. Ab 2020 sogar um sechs Prozent. Dazu steigt der Mindestanteil für erneuerbare Kraftstoffe auf 10 Prozent. Die Nachfrage nach Quoten wird somit jetzt steigen. „Wir haben hier eine Chance auf ein schnelles Zusatzgeschäft“, betont Arno Schmalenberg von Syneco. Eine erste, kleine Anfragerunde der Syneco hat bereits eine Summe von knapp 20 Gigawattstunden Energie als Quotenmenge erbracht. Diese ist bereits in der Vermarktung. „Insbesondere im Strom-Bereich ist das ein absoluter Wachstumsmarkt, in den es sich jetzt lohnt, einzusteigen“, ist sich Gliniars sicher. „Je mehr Partner sich daran beteiligen, umso höher ist unsere Marktreichweite. Wichtig ist dabei, dass die Vertragspartner an einer langfristigen Geschäftsbeziehung interessiert sind.“