Die „European Clean Hydrogen Alliance” wird mit der Thüga um ein weiteres Mitglied stärker. Damit setzt sich der Stadtwerkeverbund auf europäischem Level für erneuerbaren Wasserstoff ein und wird seine technische Expertise insbesondere im Bereich Verteilnetze einbringen. 

Rund 250 Unternehmen und Organisationen haben sich der „European Clean Hydrogen Alliance” angeschlossen, seit sie im Juli von der EU-Kommission vorgestellt wurde. Das gemeinsame Ziel: möglichst zahlreiche, wirtschaftlich tragfähige Wasserstoffprojekte zu initiieren, damit der Hochlauf beginnen kann. In insgesamt sechs Aktivitätsfeldern unterstützt die Allianz so die Entwicklung einer sauberen und weltweit wettbewerbsfähigen Wasserstoffindustrie in Europa.

Fokus auf lokale Energiewende

Als kommunal verankertes Unternehmen konzentriert sich die Thüga vor allem auf die lokale Erzeugung von Wasserstoff und dessen Verteilung. Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft, erklärt: „Bisher sind in der Allianz nur wenige Verteilnetzbetreiber vertreten. Deshalb freuen wir uns, unsere technische Expertise zur Gas-Infrastruktur einzubringen. Wenn die Dekarbonisierung des Wärmesektors für Haushalte und Industrie gelingen soll, müssen wir zügig mit einer Beimischung von Wasserstoff in die Gasverteilnetze beginnen. Mittel- bis langfristig können wir eine Quote von 100 Prozent erreichen”. Diesen Wandel aktiv mitzugestalten ist ein originäres Interesse der Thüga-Gruppe mit ihren rund 100 kommunalen Energieversorgern.

Wasserstoff im Praxistest

Das Zukunftsthema Wasserstoff bearbeitet die Thüga mit konkreten Testfällen. Bereits im Jahr 2013 haben 13 Unternehmen aus der Thüga-Gruppe eine Demonstrationsanlage für Power-to-Gas in Frankfurt in Betrieb genommen, Wasserstoff ins Verteilernetz eingespeist und die Technologie auf Herz und Nieren getestet. Aktuell beteiligen sich die Thüga und das Partnerunternehmen Stadtwerke Heide am Projekt Westküste100. Bei diesem ersten “Reallabor der Energiewende” mit Wasserstoff-Fokus planen zehn Konsortialpartner, eine regionale Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab aufzubauen. Adressiert an politische Entscheider veröffentlichten 63 Partnerunternehmen aus der Thüga-Gruppe 2019 den „5-Punkte-Plan für erneuerbare Gase”. Darin fordern sie die schnelle Markteinführung erneuerbarer Gase sowie eine verbindliche, schrittweise steigende Quote für erneuerbare Gase.

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