Das energiewirtschaftliche Jahr 2022 steht für Umbrüche in allen Wertschöpfungsstufen der Energieversorgung. Thüga und die rund 100 Stadtwerke und Regionalversorger der Thüga-Gruppe haben mit vereinten Kräften darauf reagiert. Das Geschäftsjahr 2022 schließt Thüga mit einem guten Ergebnis ab.

  • Thüga-Gruppe hat politische Krisenmaßnahmen umgesetzt und Versorgungssicherheit gewährleistet
  • Beteiligungsergebnis der Thüga Aktiengesellschaft liegt mit 341,2 Millionen Euro über dem Vorjahr (321,8 Millionen Euro)
  • Thüga-Gruppe treibt Umsetzung der Energiewende und der Klimaziele der Bundesregierung weiter voran und fordert Technologieoffenheit bei der Wärmewende

 

Die Energiewirtschaft hat 2022 erneut enorme Herausforderungen gemeistert. Auf die Energiekrise, ausgelöst durch den russischen Überfall auf die Ukraine, haben die rund 100 Stadtwerke und regionalen Energieversorger der Thüga-Gruppe schnell und mit vereinten Kräften reagiert. „Noch nie standen die Bedeutung von Versorgungssicherheit und Daseinsvorsorge und damit die Energieunternehmen derart im Fokus des öffentlichen
Interesses wie im Jahr 2022”, sagt Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstandes der Thüga Aktiengesellschaft. „Die Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe haben alles darangesetzt, um ihrer Rolle als verlässliche Versorger vor Ort und Betreiber kritischer Infrastruktur vollumfänglich gerecht zu werden. Das ist ihnen gelungen.”

Umbrüche in allen Wertschöpfungsstufen

Die fehlenden Gaslieferungen aus Russland konnten zunächst nur zu einem kleinen Teil ersetzt werden. In der Folge stiegen die Energiepreise, die bereits im zweiten Halbjahr 2021 hochgeschnellt waren, noch einmal drastisch an. Der Gesetzgeber reagierte mit zahlreichen Regelungen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, das Energiepreisniveau für die Bürger:innen auf sozialverträglichem Niveau zu stabilisieren und Privathaushalte sowie Unternehmen von Kostensteigerungen zu entlasten. Energieversorger waren und sind in der Pflicht, sämtliche Maßnahmen kurzfristig umzusetzen und an die Kund:innen zu kommunizieren. Die Thüga-Expert:innen haben die Partnerunternehmen dabei mit aktuellen Einschätzungen zur Rechtslage sowie Empfehlungen zum Krisen- und Störfallmanagement kontinuierlich unterstützt. Trotz angespannter Preislage konnten die Stadtwerke und regionalen Energieversorger ihre Kundschaft 2022 in der Regel vor den größten Preissprüngen bewahren, da sie risikoarm und langfristig über mehrere Jahre gestaffelt im Voraus beschaffen. Das Preisniveau an den Börsen spiegelt sich deshalb in der Regel mit einem Zeitversatz in den Wiederverkaufspreisen wider. Mögliche Auswirkungen auf das Ergebnis der Thüga Aktiengesellschaft werden sich allerdings erst 2023 zeigen, da sie die Ausschüttungen der Beteiligungsgesellschaften jeweils im Folgejahr vereinnahmt.

Stabiles Beteiligungsergebnis

Das Beteiligungsergebnis der Thüga Aktiengesellschaft – wichtigster Leistungsindikator in der Gewinn- und Verlustrechnung – ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr von 321,8 Millionen Euro um 19,4 Millionen Euro auf 341,2 Millionen Euro gestiegen. Maßgeblich für den Anstieg sind positive Einmaleffekte sowie höhere Ausschüttungen und Ergebnisabführungen einiger Beteiligungsgesellschaften. Die Anteilseigner der Thüga Holding erhalten aus dem Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2022 in Höhe von 262,2 Millionen Euro (Vorjahr: 266,5 Millionen Euro) eine Dividende in Höhe von 195,0 Millionen Euro (Vorjahr: 259,0 Millionen Euro). Der verbleibende Betrag von 67,2 Millionen Euro wird, vorbehaltlich der Entwicklung von Chancen für weitere Investitions- und Akquisitionsmöglichkeiten, auf neue Rechnung vorgetragen.

Zum 31. Dezember 2022 beschäftigte der Thüga Holding-Konzern insgesamt 895 Mitarbeiter:innen (Vorjahr: 878). Die finanzwirksamen Investitionen lagen im Geschäftsjahr 2022 bei 97,2 Millionen Euro (Vorjahr: 43,6 Millionen Euro). Sie haben sich aufgrund des Erwerbs von Anteilen an der Stadtwerke Rostock Aktiengesellschaft sowie Kapitalmaßnahmen bei verschiedenen Beteiligungen erhöht.

Thüga treibt Energiewende voran

Parallel zu den durch den Ukraine-Krieg erforderlichen Sondermaßnahmen arbeitet die Thüga-Gruppe weiterhin daran, die Klimaziele der Bundesregierung zu erfüllen und die politischen Vorgaben aus Oster- und Sommerpaket 2022 umzusetzen. „Die Beschleunigung der Energiewende ist ein wesentlicher Faktor, um Abhängigkeiten zu reduzieren. Dabei setzen wir auf einen breiten Energiemix aus grünen Elektronen und grünen Molekülen und behalten zugleich die Vorteile der existierenden dezentralen Infrastrukturen im Blick”, sagt Dr. Christof Schulte, Mitglied des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft. Um die Dekarbonisierung der Energieversorgung voranzutreiben, beteiligen sich Thüga und Partnerunternehmen gemeinsam an innovativen Forschungsprojekten. Zahlreiche Unternehmen der Thüga-Gruppe haben zudem lokale Wasserstoff-Projekte initiiert, wie zum Beispiel WESTKÜSTE100 und H2Direkt. Ein für die Thüga-Gruppe entwickeltes H2-Zielbild zeigt auf, wie sich die Partnerunternehmen im Wasserstoffmarkt positionieren können.

Stadtwerke und regionale Energieversorger bereiten sich intensiv auf die Kommunale Wärmeplanung vor, die einen Grundstein für die Wärmewende legt. Ein Thüga-Projekt zur kommunalen Wärmeplanung unterstützt sie dabei, ihre Kommunen auf dem Weg in eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu begleiten. Dazu Michael Riechel: „Als Umsetzungspartner vor Ort können Energieversorger Synergien zwischen den Sektoren nutzen und der Kundschaft – ob es sich um Nah- oder Fernwärme, Einzelgebäude, Gewerbe oder Industrie vor Ort handelt – die Möglichkeit eröffnen, deutlich CO2 einzusparen. Wasserstoff im Gasverteilnetz wird dabei eine zentrale Rolle spielen.“

Für den Ausbau der regenerativen Stromerzeugung innerhalb der Thüga-Gruppe hält die Thüga zahlreiche Unterstützungsleistungen vor und entwickelt diese laufend weiter. Basis dafür ist ein gruppenweites PV-Zielbild, das Geschäfts- und Handlungsfelder definiert und priorisiert. Unter anderem die steigende Einspeisung erneuerbarer Energien stellt die Stromnetze vor große Herausforderungen. Um sie nachhaltig für die Anforderungen von morgen fit zu machen, fokussiert sich Thüga auf Unterstützungsleistungen für ihre Partnerunternehmen in den Bereichen Zielnetzplanung, Netzausbau, Konzessionsverfahren, Netzmanagement sowie auf die gemeinsame Beschaffung von Ressourcen.

Gasnetztransformation zeitnah starten

Die Dekarbonisierung des Wärmesektors wird nur gelingen, wenn auf alle Technologien gesetzt wird, die auf die Erreichung der Klimaziele einzahlen. Die infrastrukturellen Voraussetzungen vor Ort bestimmen, wo welche Technologie mit dem geringsten finanziellen Aufwand und möglichst zügig zum Einsatz kommt. Neben Heizungsanlagen auf Basis von Strom, Solarthermie, Biomasse oder Fern- und Nahwärme kommt den grünen Gasen wie Wasserstoff und Biomethan eine entscheidende Rolle zu. Damit grüne Gase Haushalts-, Gewerbe- und Industriekunden erreichen, steht Thüga für eine schnelle Transformationsregulierung für die bestehenden Gasnetze ein. „Wir sind bereit, den im Koalitionsvertrag angekündigten Dialog zur Gasnetztransformation zeitnah zu starten, um diesen Schritt rechtzeitig und ganzheitlich vorzubereiten“, betont Michael Riechel.

Kooperationen machen Thüga schlagkräftig

Die Thüga-Beteiligungsunternehmen profitieren neben dem Beratungsangebot der Thüga auch von den Dienstleistungen der Thüga-Plattformen. Diese konzentrieren sich auf energiewirtschaftliche Spezialgebiete und bieten maßgeschneiderte Lösungen. Um sich für die Zukunft gemeinsam noch effizienter aufzustellen, haben sich die Thüga-Plusgesellschaften e.dat und E-MAKS 2022 zusammengeschlossen. Das neue Unternehmen, die providata GmbH, bedient als Expertin für energiewirtschaftliches Prozess- und Datenmanagement den deutschen Markt. Dr. Matthias Cord, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Thüga Aktiengesellschaft: „Mit der providata entwickeln wir das Lösungs- und Dienstleistungsportfolio mit noch größerer Durchschlagskraft weiter. Wir werden gemeinsam weitere Größeneffekte erzielen und neue Marktzugänge erschließen.” providata ist eines der fünf Thüga-Plattformunternehmen, die seit März 2023 unter dem neuen Dachverbund thüga solutions noch enger zusammenarbeiten. Die thüga solutionsPartner wollen mit ihrer gebündelten Expertise die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von Stadtwerken und kommunalen Energieversorgern sichern. Zusammen decken sie die immer komplexer werdenden Anforderungen an die Energiewirtschaft mit  ineinandergreifenden und skalierbaren Lösungen fast vollständig ab.

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