Der Hochlauf von H2 muss in Deutschland zügig starten. Ausschreibungen von 1 GW noch in dieser Legislaturperiode wären ein wichtiger Schritt. Im politischen Berlin ist das jetzt angekommen.

Gemeinsam mit 33 weiteren Unternehmen und Verbänden setzt sich Thüga für den Hochlauf der deutschen Wasserstoffwirtschaft ein. In einem Positionspapier präsentieren sie ihr Starterprogramm für die deutsche H2-Wertschöpfungskette und fordern noch in dieser Legislaturperiode Ausschreibungen und H2-Projekte im Umfang von 1 GW.  

Offene Ohren bei der Politik 

„Das ist notwendig, damit bis 2030 tatsächlich eine Elektrolyseleistung von 10 GW realisiert werden kann. Aktuell sind die Rahmenbedingungen in Deutschland und Europa so unklar, dass Unternehmen nicht über notwendige Investitionen entscheiden können“, sagt Dr. Christian Friebe von der Stabsstelle Energiepolitik bei der Thüga Aktiengesellschaft. Er hat das Positionspapier federführend erstellt. 

Jetzt übergab er es stellvertretend in Berlin an Till Mansmann (FDP, MdB), den H2-Beauftragten der Bundesregierung. Der bekräftigte anlässlich des Austauschs den Willen der Bundesregierung, Deutschland zur Wasserstoffrepublik zu machen. „Dafür müssen wir jetzt den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft massiv beschleunigen“, betonte Till Mansmann.  

Breites Bündnis aus der Branche 

Bereits im Januar hatte ein Bündnis das 1-GW-Starterprogramm für H2 an das Bundeswirtschaftsministerium und Bundestagsabgeordnete adressiert – darunter Thüga, Trianel, Uniper, der Gashändler VNG, die Gasnetzbetreiber Ontras, Bayernets, Open Grid Europe und Terranets. Mittlerweile haben sich der VKU und DVGW angeschlossen, ebenso Eon, Mainova, OMV oder Rheinenergie. Auch Hersteller wie Schäffler und MAN sowie der Industriegasanbieter Linde zählen zu den Unterzeichnern.  

Gemeinsam verleihen sie dem 1-GW-Starterprogramm noch mehr Nachdruck. Ihr Appell an die Politik: eine Brücke zu längerfristigen Strukturen und Rahmenbedingungen für den Hochlauf von Wasserstoffprojekten zu bauen. Nur mit einem Hochlauf des Wasserstoffmarktes, der breit angelegt ist, industriepolitisch unterstützt wird und jetzt beginnt, können die ambitionierten Dekarbonisierungsziele erreicht werden.  

Attraktive Anreize für Investoren 

„Voraussetzung für einen gelungenen Hochlauf ist eine begünstigende, regulatorische Weichenstellung, die notwendige Anreize für Investitionen und die Transformation setzt und Planungssicherheit bietet“, so Dr. Christian Friebe. „Das 1-GW-Starterprogramm ist erforderlich, damit die Wasserstofferzeugung in Deutschland noch in dieser Legislaturperiode an Fahrt aufnehmen und kurzfristig ein Gegengewicht zum US-amerikanischen Inflation Reduction Act bilden kann.“ 

Das Positionspapier „Jetzt den Anfang machen: 1-GW-Starterprogramm für die deutsche H2-Wertschöpfungskette“ kann hier heruntergeladen werden.