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EnergieblogAuftakt gelungen! Erstes Energiepolitisches Frühstück in der neuen Thüga-Hauptstadtrepräsentanz
04. July 2025, Energieblog
Auftakt gelungen! Erstes Energiepolitisches Frühstück in der neuen Thüga-Hauptstadtrepräsentanz
Am 24. Juni fanden sich bei sommerlichen Temperaturen Vertreterinnen
und Vertreter der kommunalen Familie zum Energiepolitischen Frühstück in der
neuen Hauptstadtadresse der Thüga im VKU-Gebäude in Berlin-Mitte ein. Es war
nicht nur eine Veranstaltung für neue Mitglieder des deutschen Bundestags,
sondern gleichzeitig ein Office-Warming.
“Ich freue mich, dass wir mit unserer neuen Adresse in Berlin noch näher an die kommunale Familie gerückt sind”, sagte Dr. Constantin Alsheimer aus und dankte dem VKU für den warmen Empfang. Knapp 50 MdB, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ministerien sowie Personen aus der Verbändelandschaft, der Kommunen, der Energiewirtschaft und der Forschung diskutierten zusammen Ansätze, wie die Energiewende in den Kommunen noch effizienter gestaltet werden könnte.
Effiziente Stadtwerke
Lena Burchartz, Leiterin des Berliner Büros
der Thüga, führte durch die Veranstaltung und begann mit der Frage,
warum ein Stadtwerke-Verbund über Effizienz
der Energiewende sprechen möchte. Sie zeigte auf,
dass Stadtwerke wie auch andere energiewirtschaftliche Akteure vor
großen Herausforderungen in der Energiewende stehen: Der EE-Ausbau
muss system- und netzdienlicher erfolgen, fossile Kraftwerke müssen
mit flexiblen Kraftwerken ersetzt werden und der Umbau
der Energieinfrastruktur beansprucht große Investitionen. Diese
Herausforderungen vor Ort in kommunal verankerten Unternehmen in
Schulterschluss mit den Kommunen anzugehen, berge viele Vorteile,
warb Burchartz.
Dr. Constantin Alsheimer beantwortete in
seiner Keynote die Frage, indem er aufzeigte, wie die Kooperation in
der Thüga-Gruppe zu
einer schnellen, kosteneffizienten Transformation beiträgt.
Die Effizienz der Stadtwerke sei durch Kooperation
steigerbar und durch Zentralisierung von Aufgaben in der
Gruppe, z.B. über den gemeinsamen Einkauf,
seien Skaleneffekte erreichbar. Ein gutes Beispiel sei auch
die Thüga-Gesellschaft Regioladen+, die das Management
der Ladeinfrastrukturen in der Gruppe und perspektivisch darüber
hinaus bündele. Die Thüga habe Skaleneffekte wie ein
großer Konzern mit dem Vorteil der lokalen Verankerung.
Auch Dr. Kai Lobo, der als Hausherr die Begrüßung
der Thüga im Haus und der Gäste zum Frühstück übernahm,
betonte, Stadtwerke seien ein
bewährtes Geschäftsmodell. Daseinsvorsorge sei kein Widerspruch
zur Effizienz der Energieversorgung, wie man insbesondere auch an der
kommunalen Wärmeplanung allerorts feststellen kann. Die Ortskenntnis und
das Know-how der kommunal verankerten Energieversorger sei
ein essentieller Erfolgsfaktor für die Umsetzung
der Wärmeplanung.
Regionale Unterschiede – Politische Gemeinsamkeiten
In der anschließenden Diskussionsrunde sprachen Dr. Constantin Alsheimer und Dr. Kai Lobo zusammen mit Sabine Melbig, Geschäftsführerin der Stadtwerke Kelheim, sowie Sylvio Krause, Bürgermeister der Gemeinde Amtsberg über die Frage, wie Stadtwerke und Regionalversorger zu einer effizienten Umsetzung der Energiewende beitragen können und welche Rahmensetzung es in dieser Legislaturperiode braucht, um die Energie- und Wärmewende noch pragmatischer und kosteneffizienter umzusetzen.
Die Diskutanten (v.l.n.r.): Lena Burchartz (Thüga, Moderation), Dr. Kai Lobo (VKU), Sylvio Krause (Gemeinde Amtsberg), Sabine Melbig (Stadtwerke Kelheim), Dr. Constantin Alsheimer (Thüga)
Sabine Melbig führte aus,
die Stadtwerke Kelheim seien zwar ein kleines Stadtwerk,
profitierten aber durch den Thüga-Verbund
von Skaleneffekten und Beratung. Auf der anderen Seite trage die
regionale Verankerung zu einer großen Akzeptanz in der Bevölkerung bei.
Das Stadtwerk zeigt sich
auch krisenfest: Stadtwerke wie ihres hätten in
der Gaskrise gut performt. Zudem seien sie oft günstiger und
vor allem schneller bei der Bearbeitung von Kundenwünschen, u. a. durch
eine eigene Tiefbaukolonne. Sie führte aus, dass das Thüga-Modell zu
großen und kleinen Energieversorgern passe.
In Hinblick auf die Frage, wie es zu schaffen ist, zum einen die Kosten der Energiewende zu senken und zum anderen die Förderung wirksamer zu gestalten, führte Sylvio Krause aus, dass er sich sowohl als Bürgermeister als auch als Aufsichtsratsvorsitzender des Regionalversorgers Eins Energie aus Sachsen oft mehr Pragmatismus und Technologieoffenheit wünsche. Er riet den anwesenden Abgeordneten, sich bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen auf das Wesentliche zu konzentrieren und Entwicklungen vor Ort in mehr Beinfreiheit und Zeit zu geben. Wichtig wäre auch angesichts der Stadt-Land-Unterschiede bei den Wärmeversorgungsarten und den unterschiedlichen Voraussetzungen für die Dekarbonisierung, zunächst eine 80%-Lösung anzustreben, anstelle davon, alles auf einmal zu wollen und damit alle auf einmal abzuhängen.
In der anschließenden lebhaften Diskussionsrunde mit
den Gästen wurden die Vorteile eines solchen Vorgehens sehr anschaulich mit
Beispielen aus Kelheim, Chemnitz und dem Erzgebirge diskutiert.
Mehr Pragmatismus in der Gesetzgebung
Abschließend formulierten die Diskutanten den
Wunsch an die anwesenden Abgeordneten, den Pragmatismus bei
neuen Gesetzesvorhaben in den Vordergrund zu stellen, um Ineffizienzen
und überbordende Bürokratie zu vermeiden. Mit Blick auf
die Investitionen in die Energiewende regten sie an,
die Investitions- und Zinsbedingungen für
Energieinfrastrukturmaßnahmen attraktiver zu gestalten und für Verlässlichkeit
zu sorgen.
Gelungener Auftakt bei der Eröffnung der Thüga-Hauptstadtrepräsentanz.