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Es plätschert. Es rauscht. Es fließt: Wasser – unser Lebensmittel Nummer eins. Unerlässlich für Hygiene und Sauberkeit. Für Industrie und Landwirtschaft. Auch in der Energiewirtschaft maßgeblich. Die Wasserversorger in der Thüga-Gruppe sorgen seit Jahrzehnten dafür, dass Qualität und Versorgungssicherheit gewährleistet bleiben.
Beginnen wir diese Geschichte wie ein Märchen: Es war einmal ein Land, auf das viele andere Länder dieser Erde mit Neid schauten. Denn es war reich. Reich an Wasser. Die Einwohner dieses Landes konnten den Wasserhahn öffnenn und trinken, was herauskommt. Was für ein Luxus. Was für ein Glück. So könnte das Märchen weitergehen. Und mit „Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“ enden.
Doch die Realität sieht anders aus. „Leider wird das Gut Wasser weder von der Politik noch von den Behörden sowie vielen Menschen entsprechend geschätzt“, sagt Christian Beßer. „Dabei sind die Anforderungen enorm, um Qualität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten.“ Der Thüga-Wasserexperte ist besorgt. So wie seine Kollegin Anna Vannahme: „Die Wasserversorger der Thüga stehen vor großen Herausforderungen. Sie müssen sich auf die Klimakrise einstellen. Den demografischen Wandel. Den Personalmangel. Und den steigenden Bedarf an Wasser, verursacht durch trockene Sommer und zukünftig wohl auch für den Einsatz bei der Herstellung von Wasserstoff.“
Die Thüga-Wasserversorger könnten also stolz sein. Eigentlich. Denn Beßer warnt vor einem Investitionsstau, wie wir ihn aktuell mit dem Infrastrukturnetz der Deutschen Bahn erleben. „Jahrelang wurde gespart. Nicht investiert. Nur das Allernötigste an Reparaturen durchgeführt. Jetzt fällt der Bahn diese Strategie auf die Füße. Ein ähnliches Szenario werden viele Wasserversorger erleben, wenn sie nicht deutlich mehr in Netze und Anlagen investieren.“
Beispiel Klimawandel. Vannahme: „Den müssen die Verantwortlichen bei ihrer Wasserstrategie mit einkalkulieren. Indem sie etwa neue Quellen erschließen und neue Brunnen bauen, um sich auf heiße und trockene Sommer vorzubereiten.“ Die Stadtwerke Pforzheim – ein Partnerunternehmen der Thüga – machen vor, wie es geht: Künftig werden Rohre tiefer, mit mehr Abstand zueinander und möglichst im Schatten gebaut, um Wassertemperaturen über 25 Grad zu vermeiden. Die Entsiegelung von Flächen und die Bewässerung von Bäumen sollen ebenfalls helfen, die Wasserqualität zu erhalten. Beispiel Energiewende: Kommt es zu einem großflächigen Hochlauf von Wasserstoff, steigt der Wasserbedarf. Beßer: „Um ein Kilogramm Wasserstoff zu erzeugen, sind zehn bis fünfzehn Liter reines Wasser nötig.“
nicht zu bewältigen Der demografische Wandel bereitet den Thüga-Wasserexperten ebenfalls Kopfzerbrechen. Zum einen gehen demnächst viele Gas- und Wassermeister in Rente. „Wer soll sie und ihr Know-how ersetzen?“, fragt Beßer. Ohne Fachwissen geht es auch in der Wasserwirtschaft nicht. „Wasserversorger müssen die Regulierungsvorschriften einhalten“, sagt Vannahme. „Etwa die EU-Trinkwasserrahmenrichtlinie von 2022 und die Trinkwassereinzugsgebieteverordnung 2025.“ Zum anderen sind Wasserversorger in manchen Regionen Deutschlands gezwungen, ihre Infrastruktur anzupassen oder sogar zurückzubauen, da die Einwohnerzahl sinkt.
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Noch immer ist die Qualität des Wassers hoch und die Versorgungslage gesichert. Damit das so bleibt, unterstützt Thüga ihre Wasserversorger auf vielfältige Weise. Beispielsweise bei der Planung eines Zielnetzes unter wirtschaftlichen und technischen Gesichtspunkten oder der Optimierung der regelmäßig wiederkehrenden Wartungs- und Inspektionstätigkeiten, um nur einige Bereiche zu nennen.
Von besonderem Interesse für die Thüga-Partnerunternehmen ist das Tool Preiskalkulation Wasser, mit dem sie ihre Preise für Trinkwasser unter Berücksichtigung von Branchenstandards kalkulieren können. Beßer: „Viele Wasserversorger wirtschaften nicht kostendeckend, einige machen sogar jährlich kalkulatorische Defizite in einstelliger Millionenhöhe.“ Ohne Preisanpassungen können Wasserversorger aber ihre Netze und Anlagen nicht instand halten und modernisieren. Einige Wasserversorger der Thüga-Gruppe, wie Energie Waldeck-Frankenberg und Energieversorgung Sylt, haben deshalb kürzlich mit Unterstützung der Thüga ihre Wasserpreise an die aktuellen Bedingungen und Kostenstrukturen angepasst und planen, dies alle zwei Jahre zu überprüfen.
Die Thüga-Gruppe ist bundesweit die Nummer 1 in der Wasserversorgung. Die 45 Partnerunternehmen mit Wassersparte lieferten rund 342 Millionen Kubikmeter sauberes Trinkwasser an über 1 Million Kunden.
2024 hat die Thüga-Gruppe 226 Millionen Euro ins Wassernetz investiert, davon 148 Millionen Erneuerungsinvestitionen zum Erhalt bestehender Infrastruktur. 2023 beliefen sich die Investionen noch auf 176 Millionen Euro, davon 118 Millionen Erneuerungsinvestitionen. Das entspricht einer Steigerung von 28 Prozent.