Wenn der Energieversorger für seine Kommune die Dienstleistung Straßenbeleuchtung übernimmt, verschafft er sich ein vielversprechendes Geschäftsfeld. Mit smarten Zukunftsaussichten!

„Straßenbeleuchtung hat Potenzial“, bringt es Stefan Häuserer vom Thüga-Kompetenzteam Netztechnik auf dem Symposium Kommunale Straßenbeleuchtung auf den Punkt. Früher sei sie eher nebenhergelaufen, da sie keine nennenswerten Einnahmen versprach. „Heute muss die  Kommune sie alle fünf bis 20 Jahre als eigenes Geschäftsfeld ausschreiben, das wohlgemerkt nicht reguliert ist“, sagt Häuserer. Und das Potenzial steckt nicht „nur“ im Licht – sondern an guten Standorten im technologisch hochmodernen Mast, der eine 5G-Antenne birgt.

Tausche alt gegen neu

„Die Lampenmaste sind manchmal 50 Jahre und älter und müssen irgendwann ersetzt werden“, erklärt Ralf Gerbershagen, Geschäftsführer beim 5G Synergiewerk. Das Unternehmen wurde 2021 durch Stadtwerke – teilweise aus der Thüga-Gruppe – gegründet. Das Ziel: Mit intelligenten Lichtmasten den flächendeckenden Ausbau der Mobilfunk-Versorgung in Deutschland voranbringen. „Wir tauschen kostenlos einen alten gegen einen hochmodernen Mast aus, an dem 5G und auch alle weiteren Smart City-Anwendungen installiert werden können.“ Denn ein flächendeckender 5G-Ausbau in Deutschland benötigt zusätzliche Antennenstandorte, die  Dachstandorte allein nicht abdecken. Durch den intelligenten Masttausch wird ein schnellerer, weil standardisierter Ausbau möglich.

Für jeden etwas dabei

Gut für die Kommune, denn der Lichtmast bleibt im Besitz der Stadt, der Austausch erfolgt für sie kostenneutral. Sie erhält über die Vertragslaufzeit von 20 Jahren Miete, dafür bekommt 5G das Nutzungsrecht und schließt den Vertrag mit dem Telekommunikationsanbieter. Für das Stadtwerk entsteht eine zusätzliche Wertschöpfung durch Aufbau und Wartung der Masten sowie den Stromabsatz.