Wir schreiben das Jahr 2030. Und wir befinden uns in Neustadt an der Smart – einer ganz gewöhnlichen Kommune, die ihren Einwohnern einiges zu bieten hat: von moderner Ladeinfrastruktur über Car-Sharing und Smart Living bis hin zu einem regionalen Marktplatz für grünen Strom.

Ein Märchen? Nein, eine Zukunftsvision, die Gestalt annimmt. Denn das Thüga-Kompetenzcenter Innovation sucht laufend die Antworten auf folgende Frage: Wie können Stadtwerke ihre Kommune der Zukunft gestalten? Dafür entwickelt es für seine Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe Lösungen für die Bereiche Smart City, Smart Living, Mobiliät und Smart Energy. Und die Innovationsplattform der Thüga bringt den Stadtwerkeverbund und interessierte Partnerunternehmen zusammen, um Innovationen rund um die neuen Technologien der Energiewirtschaft schnell und effektiv an den Markt zu bringen. Im Oktober fand das Jahrestreffen der Innovationsplattform statt. Die digitale Veranstaltung vermittelte, wie Stadtwerke durch digitale Lösungen​ sowie nachhaltiges Denken und Handeln attraktive Lebensräume in der Kommune 2030 gestalten können.

Glücklich in Neustadt an der Smart

Aus der Perspektive der fiktiven Ines, die in Neustadt an der Smart wohnt, lernten die Teilnehmer die Kommune 2030 kennen. Dort können alle Einwohner ihr E-Auto laden,  wo es ihnen am besten passt. Einige von ihnen teilen sogar ihr Auto mit anderen, um zusätzlich Ressourcen zu sparen. Zuhause bei den Bürgern ist alles vernetzt und intelligent – von der PV-Anlage bis zur Wallbox. Apropos PV: Natürlich sind die Häuschen alle mit EE-Anlagen ausgestattet und damit besonders nachhaltig. Und wer kein Eigenheim mit PV-Anlage hat, der kauft sich seinen grünen Strom über den regionalen Marktplatz vom Nachbarn – das geht total einfach und transparent. So leistet jeder Bewohner von Neustadt seinen Beitrag zur regionalen Energiewende Aber – wer macht das Ganze möglich?​ Welche digitalen und innovativen Lösungen stecken dahinter?

Einblick in das Leben von Ines – und in Projekte der Thüga-Innovation

Ines als Kundin der Innowerke profitiert von den vielen Projekten, die ihr Energieverorger gemeinsam mit dem Kompetenzcenter Innovation der Thüga umsetzt – bereits jetzt und in Zukunft. Hier einige Beispiele: 

Grafik zur Ladeinfrastruktur 2.0

Ines ist Geschäftsführerin einer Handwerksfirma. Die Verbrenner ihrer Dienstwagenflotte hat sie durch Elektroautos ersetzt. Elektromobilität ist super – aber wie ist es, wenn in ihrer Firmenzentrale so viele Autos auf einmal geladen werden? Hält das Ortsnetz das mit immer mehr E-Autos auf den Straßen aus? Um mehr darüber zu erfahren, nimmt Ines an einem Feldtest ihrer Stadtwerke teil:

Derzeit startet in Braunschweig ein Forschungsprojekt mit 40 Testhaushalten, in dem Ladevorgänge mit Steuerung durch den Verteilnetzbetreiber erprobt werden. Thüga und sw netz, BS Netz sowie BS Energy sind Teil eines breiten Konsortiums, das bis 2022 das volkswirtschaftliche Optimum zwischen Netzausbau und intelligenter Steuerung der Ladeinfrastruktur erforscht.

 

Wie fast alle ihre Nachbarn hat auch Ines schon seit Längerem eine PV-Anlage auf dem Dach. Der selbst produzierte Strom fließt über ihre Wallbox in der Garage direkt in ihr E-Auto. Überschüssigen Strom verkauft sie auf der regionalen Handelsplattform der Innowerke an andere Bürger der Gegend. Und seit kurzem nutzt Ines ihre PV-Anlage noch effizienter: Mit ihrem Autarkiemanager hat sie den Verbrauch aller Haushaltsgeräte, ihrer Wallbox sowie ihrer PV-Anlage mit Speicher im Blick.

Die Thüga-Innovation ermöglicht es den Partnerunternehmen, mit dem Autarkiemanager ihren Prosumer-Kunden zusätzlich zu unterstützen. Hierüber optimiert und steuert dieser seinen Eigenverbrauch.  Darüber hinaus kann er perspektivisch seine Autarkie weiter erhöhen und Teil der Regionalen Handelsplattform für erneuerbare Energien (RegHEE) sein. Das gleichnamige Thüga-Forschungsprojekt mit der Technischen Universität München untersucht, ob und wie Stromhandel unter Nachbarn mit Blockchain-Technologie funktioniert.  Ein Feldtest mit 20 Haushalten soll demnächst starten.

Autarkiemanager

Grafik zum Kundenfinder

Das Angebot für Wallbox und PV-Anlage zusammen mit dem Autarkiemanager war damals als Flyer der Innowerke in Ines‘ Briefkasten gelandet. Diese Idee, ihren Haushalt nachhaltiger zu gestalten, fand sie sofort spannend – und kam mit ihrem Umstieg auf das E-Auto genau zur rechten Zeit.​ Woher wussten die Innowerke, dass sie mit ihrem Angebot bei Ines genau richtig lagen?

Potenzielle Kunden gezielt ansprechen – dafür ist der Kundenfinder des Start-ups Geospin genau die richtige Lösung. Er kombiniert anonymisierte Verbraucherdaten und Geoinformationen mithilfe künstlicher Intelligenz – und generiert so Prognosen darüber, wo genau der Vertrieb eines neuen Produktes am sinnvollsten ist, um potenzielle Kunden für PV-Speicher oder Ladesäulen effizient ausfindig zu machen.Entwickelt hat Geospin das Vertriebstool gemeinsam mit der Thüga-Innovation.

Heute ist Ines‘ freier Tag: Sie freut sich auf einen Stadtbummel – einzig die Parkplatzsuche ist etwas nervig. Bevor sie lange herumsucht, schaut sie lieber in ihrer Smart Parking App der Innowerke nach, wo etwas frei ist. Sie sieht in ihrer App sogar einen Parkplatz mit Ladesäule.Nach ihrem Bummel kommt Ines zu ihrem Auto zurück und bezahlt den Parkplatz direkt über die App.Sie findet, die digitalen Alltagslösungen machen das Leben viel einfacher und die Stadt oft auch ein wenig grüner – und hinter vielen von dem steckt ihr Stadtwerk, wie sie in den vergangenen Tagen erfahren hat.

Die Thüga-Innovation hat im Frühjahr zwei Smart City-Reallabore ins Leben gerufen – in Koblenz und Südbaden. Sie sind Testfelder für innovative Smart CityLösungen, in denen anwendungsübergreifende Projekte aus den Bereichen VersorgenKommunikationMobilität und Wohnen pilotiert werden. Von den Erfahrungen profitieren alle Thüga-Partnerunternehmen. Ende 2020 starten die 18-monatigen Testbetriebe.

Grafik Smart City_Reallabor

 

Neustadt wird real

Auf dem Jahrestreffen der Thüga-Innovationsplattform bekamen die Teilnehmer Einblicke in diese und viele weitere Beispiele, wie das Kompetenzcenter Innovation der Thüga gemeinsam mit den Partnerunternehmen digitale Lösungen entwickelt und austestet.“Wir haben einerseits in den vergangenen Jahren das Leitbild der Kommune 2030 entwickelt, um die Partnerunternehmen bei der strategischen Positionierung und Fokussierung auf innovative Themen zu unterstützen,“ sagt Dr. Christoph Ullmer, Leiter Thüga-Kompetenzcenter Innovation. „Auf der anderen Seite stehen wir ihnen auch operativ zur Seite, um digitale Anwendungen buchstäblich auf die Straße zu bringen – wie zum Beispiel mit dem Smart-City-Baukasten, der modulare Lösungen anbietet oder mit den vielfältigen Angeboten im Bereich Mobilität.“

Noch ist die Kommune 2030 eine Vision – aber den gemeinsamen Weg dorthin bereiten Thüga und ihre Partnerunternehmen bereits unermüdlich vor. Manches ist schon heute im Einsatz, manches wird noch untersucht und getestet. Und dann wird das Leben der fiktiven Ines mit all seinen digitalen und innovativen Annehmlichkeiten einfach nur – Gewohnheit sein.