Regenerativ und dezentral: Mit diesem Ansatz realisiert die Thüga-Gruppe die Energiewende.

Bis 2030 sollen erneuerbare Energien mindestens 80 Prozent des deutschen Bruttostromverbrauchs decken – 2022 war es fast die Hälfte. Die Rahmenbedingungen für den Ausbau von Wind- und Solarenergie sind besser denn je. Genehmigungsverfahren werden verkürzt. Die EEG-Umlage ist Geschichte. Die Vergütung für Dachanlagen wurde angehoben, Lieferung und Installation von PV-Anlagen sind seit 1. Januar 2023 mehrwertsteuerfrei. Bei Windenergie gibt es das Zwei-Prozent-Flächenziel: Alle Bundesländer sind verpflichtet, ausreichend Flächen für den Ausbau der Windenergie an Land bereitzustellen. Diese Veränderungen rufen alle, die über ein größeres Stück Land verfügen, auf den Plan. Das Interesse ist groß, der Bedarf noch größer. Ist innerhalb der nächsten sieben Jahre der von der Koalition geplante 200-GW-Zubau an Photovoltaik-Leistung zu schaffen? „Wir sind aktuell bei 60 Megawatt und halten unter den aktuellen Bedingungen eine Verdoppelung dieser Menge bis 2030 für realistisch“, sagt Thomas Walther, Geschäftsführer der Thüga Erneuerbare Energien (THEE). Derzeit kommt fast wöchentlich eine neue Projektanfrage. Jede Kommune will ihr Potenzial für erneuerbare Energien erfassen und entfalten. THEE unterstützt die Stadtwerke und Energieversorger der Thüga-Gruppe mit Know-how. So unterschiedlich die Lösungsansätze in jeder Region sind, der gemeinsame Nenner bleibt: Eine funktionierende Energieversorgung mit vielen regenerativen Quellen ist dezentral strukturiert – Erzeugung und Vertrieb sind enger verzahnt als bisher.

Herkunfts- und Regionalnachweise

Wie kann Strom aus Wind- und Solarkraft für ein Stadtwerk noch rentabler werden? Über einen Regionalstromtarif, auf zwei Arten: einmal über regionale Herkunftsnachweise, die räumlich im Umkreis von bis zu 50 Kilometer rund um das Erneuerbare-Energien-Projekt nutzbar sind. Die EEG-Vergütung des Projektes wird dadurch nur minimal verringert. Die zweite Variante, die vermehrt praktiziert wird, ist das Power Purchase Agreement (PPA): Damit kann das Stadtwerk vor Ort den Strom aus dem Solar- oder Windkraftwerk direkt beziehen und an die Kunden liefern, inklusive Herkunftsnachweisen. Eine interessante Ergänzung für die Beschaffungsstrategie. Abgerundet wird das Bild durch Beteiligungsmöglichkeiten der Kommune und der Bürger:innen am EE-Projekt.

Gut gefüllte Projekt-Pipeline

Die Zahl der Anfragen für große Solar- und Windkraftprojekte hat sich gegenüber dem Vorjahr verdreifacht. Derzeit ist THEE mit 24 Stadtwerken aus der Thüga-Gruppe in Projektentwicklungen unterwegs, von Sylt bis zum Bodensee. Doch die Lieferzeiten wichtiger Komponenten sind lang und Fachkräfte rar. Was die Thüga-Plusgesellschaft als Partner auszeichnet: THEE übernimmt das komplette Projektentwicklungsrisiko – weder die Kommune noch das Stadtwerk muss sich damit auseinandersetzen. Bei Bedarf steht THEE als Investorin für das Projekt bereit oder bietet Beteiligungsmodelle an, für Kommunen genauso wie für Bürger:innen. Die Investitionssummen sind beträchtlich.

Große Nachfrage und Herausforderungen

Neben dem Projektgeschäft mit Solar- und Windkraftanlagen kommt der Massenmarkt mit Privat- und Gewerbekunden in Schwung. Hier geht es um Anlagengrößen, die im Portfolio der THEE nicht abgedeckt sind. Doch die Stadtwerke und Partnerunternehmen der Thüga können auf volle Unterstützung zählen. Im Thüga-Strategieprojekt „PV-Zielbild“ wurden die wichtigsten Geschäftsfelder für lokale Versorger im Bereich der Photovoltaik priorisiert und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Es geht um PV-Anlagen auf privaten Haus- oder Gewerbedächern, Parkplätzen und Freiflächen. Das Potenzial auf Dachflächen ist enorm und sogar noch stärker wächst der Zubau der Freiflächen-Anlagen. Neben der Akquise geeigneter Flächen stellen sich ähnliche Hürden wie im Projektgeschäft der THEE: Engpässe bei Material und Lieferzeiten sowie fehlende Handwerker. Die Thüga selbst unterstützt hier mit Leistungen und Angeboten auf allen Ebenen, so Katharina Baumbusch aus dem Thüga-Kompetenzcenter Innovation: „Die lokalen Versorger sind für die Gemeinden ideale Partner bei der Umsetzung der kommunalen Klimaschutzziele. Sie können den Vorteil der lokalen Netzwerke nutzen und aktiv Flächen für PV-Projekte sichern.“ So wurde ein Leitfaden entwickelt mit Hilfestellungen und Empfehlungen für die Zusammenarbeit mit Kommunen zur erfolgreichen Akquise von Flächen für die Umsetzung von PV-Projekten. Mit dem PV-Tool der Thüga können die Anlagen wirtschaftlich bewertet und Vermarktungsmodelle simuliert werden. Zusätzlich wurden erste Rahmenverträge mit Großhändlern geschlossen, die längerfristig vernünftige Preise und Liefergarantien für Module, Wechselrichter und Batteriespeicher sichern.

Partizipation am PV-Markt-Boom

Im Massenmarkt ist die standardisierte Abwicklung das A und O der Projekte in Kooperation mit dem lokalen Handwerk. Die Thüga entwickelt hierfür digitale Abwicklungsprozesse inklusive eines Vertriebstools, um Privatkund:innen ein rundes Angebot für die eigene Solarstromerzeugung bieten zu können. Darüber hinaus werden die Partnerunternehmen bei einer Beteiligung an Handwerksbetrieben beraten. Jede dieser Maßnahmen zielt darauf, als Thüga-Gruppe und direkt vor Ort am boomenden PV-Markt zu partizipieren. Neue Anwendungen wie Parkplatz-PV werden politisch schon bald stärker forciert. Auch Agri-PV und Floating-PV werden kommen. Und selbst wenn es mancherorts noch bei Show-Cases bleibt: Die Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe treiben den Wandel aktiv voran, in allen Regionen. Der Strommix wird von Tag zu Tag grüner!