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„Zusammenarbeit schafft Mehrwert“: Unter diesem Motto ist der größte Verbund kommunaler Energie- und Wasserdienstleister in Deutschland seit seiner Kommunalisierung im Jahr 2009 erfolgreich gewachsen. Die rund 100 Stadtwerke und Regionalversorger der Thüga-Gruppe mit mehr als 20.000 Mitarbeitern gehen gemeinsam die Herausforderungen der Energiewirtschaft an und leisten einen nachhaltigen Beitrag zur Energiewende vor Ort.

Im Sommer 2009 verdichten sich die Gerüchte über eine Trennung, die in der gesamten Energiebranche für Wirbel sorgt: Der E.ON-Konzern will Thüga, in der er seine Stadtwerkebeteiligungen gebündelt hat, verkaufen. Interesse zeigt ein Konsortium kommunaler Versorger, zu dem die Stadtwerke Hannover, die Mainova in Frankfurt und die N-ERGIE in Nürnberg, die jeweils 20,53 Prozent der Thüga-Anteile erwerben wollen, sowie die Kom9 gehören. In der Gruppe Kom9 haben sich 47 kommunale und regionale Energieversorger um die badenova aus Freiburg versammelt – Kom9 soll 38,41 Prozent der Thüga-Anteile erwerben.

Kommunalisierung der Thüga sorgt für Schlagzeilen

Am 12. August 2009 gibt E.ON die grundsätzliche Einigung mit dem Erwerberkonsortium über den Anteilsverkauf bekannt und das Handelsblatt titelt: „Der Riesendeal ist perfekt“. „Es wird mehr Wettbewerb auf dem Strom- und Gasmarkt erwartet: Thüga ist das größte Stadtwerke-Netzwerk in Deutschland“, berichtet Die ZEIT unter der Überschrift „Ein neuer Energieriese entsteht in Deutschland“ am selben Tag. Kommunalpolitiker sprächen, so heißt es weiter in dem Bericht, „sogar vom Novum eines kommunalen Energiekonzerns“.

Energieriese? Mit diesem Schlagwort hätte sich die Thüga zu keinem Zeitpunkt ihrer Geschichte identifiziert. Aber die Headline der renommierten Wochenzeitung verdeutlicht, wie stark der Verkauf der Thüga und damit ein mögliches Alternativmodell zu den vier großen Energiekonzernen die interessierte Öffentlichkeit beschäftigt. „Die Transaktion wird bei Vollzug nach E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall den fünftgrößten unabhängigen Energie- und Wasserversorger Deutschlands begründen“, erklärt die Frankfurter Mainova gegenüber dem Handelsblatt. Die Unternehmen würden ein schlagkräftiges Netzwerk schaffen, das Kosten senken und in Großprojekte investieren kann.

Der Verkauf der Thüga verändert einerseits wenig, andererseits viel. Gleich bleibt die grundsätzliche Ausrichtung, das kommunale Thüga-Modell:

  • Die Mehrheit der Anteile an den Stadtwerken halten in der Regel Städte und Gemeinden. Die Thüga Aktiengesellschaft ist als Minderheitsgesellschafterin beteiligt. Gemeinsam verfolgen Kommunen, Stadtwerke und Thüga das Ziel, die Zukunft der kommunalen Energie- und Wasserversorgung zu gestalten.
  • Die Thüga versteht sich als strategischer Partner, um ihren Beteiligungen und den Kommunen/Regionen eine nachhaltige Perspektive zu geben.

Was sich mit dem Verkauf ändert:

  • Die Thüga ist wieder frei zu wachsen. Der Erwerb neuer Partnerunternehmen war unter E.ON vom Kartellamt untersagt worden. Jetzt aber ist Akquise wieder möglich und die Thüga bereit, die neue Freiheit zu nutzen.
  • Die Erträge, die in der Gruppe generiert werden, fließen nicht mehr wie bisher an Dritte, sondern verbleiben in der Kommunalwirtschaft.

Das Thüga-Netzwerk entwickelt sich erfolgreich

Sowohl die kommunale Ausrichtung als auch die Skaleneffekte durch gemeinsame Lösungen oder gemeinsamen Einkauf machten und machen die Thüga erfolgreich und attraktiv für weitere Regionalversorger und Stadtwerke. Zumal da sich die Energiebranche in einem fundamentalen Umbruch befindet und die einzelnen Unternehmen vor großen Herausforderungen stehen – die sie allein kaum werden bewältigen können.

Das Thüga-Beteiligungsportfolio wird in den vergangenen Jahren durch Akquisitionen und regionale Arrondierungen gestärkt:

  • 2010 Erwerb der WEMAG AG, Schwerin (25,1 %)
  • 2010 Fusion eins energie in sachsen GmbH & Co. KG, Chemnitz (39,9 %)
  • 2010 Fusion Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH, Selb (43,4 %)
  • 2010 Erwerb Städtische Werke Aktiengesellschaft, Kassel (24,9 %)
  • 2010 Fusion SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG, Kaiserslautern (25,1%)
  • 2011 und 2012 Fusion e-rp GmbH (79,3 %)
  • 2011 Erwerb Stadtwerke Freudenstadt GmbH & Co. AG, Freudenstadt (23,0 %; aktuell 20 %)
  • 2012 Erwerb Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH, Jena (20,0 %)
  • 2013 Fusion RhönEnergie Fulda GmbH, Fulda (17,5 %)
  • 2013 Erwerb Thüringer Energie AG, Erfurt (15,2 %)
  • 2013 Fusion Energieversorgung Pirna GmbH, Pirna (25,1 %)
  • 2014 Fusion Energieversorgung Mittelrhein AG, Koblenz (33,2 %)
  • 2018 Fusion EWR AG, Worms (25,0 %)
  • 2018 Erwerb Braunschweiger Versorgungs-Aktiengesellschaft & Co. KG (BS|ENERGY), Braunschweig (24,8 %)
  • 2018 Fusion Stadtwerke Ostmünsterland GmbH & Co. KG, Telgte (32,7 %)

„Seit der Kommunalisierung der Thüga im Jahr 2009 konnte die Thüga-Gruppe nachhaltig wachsen. Mit der Beteiligung an weiteren lokalen beziehungsweise regionalen Energieversorgungsunternehmen, dem Vorantreiben regionaler Arrondierungen und der Investition in plattformnahe Geschäfte wurde das Thüga-Netzwerk weiter gestärkt. Das schlägt sich auch in den wirtschaftlichen Kennzahlen der Thüga nieder, die trotz wachsender Herausforderungen besonders für das Kerngeschäft der Partnerunternehmen seit 2009 gesteigert werden konnten. Das gilt insbesondere für das Beteiligungsergebnis als wichtigstem Leistungsindikator der Gewinn- und Verlustrechnung der Thüga Aktiengesellschaft“, so Dr. Christof Schulte, als Finanzvorstand der Thüga unter anderem verantwortlich für das Beteiligungsmanagement.

Thüga als Partner und Berater kommunaler Energie- und Wasserversorger

Mehr als 100 hochqualifizierte und erfahrene Thüga-Berater unterstützen die Partnerunternehmen sowohl bei der Optimierung ihres Kerngeschäfts als auch bei der Entwicklung neuer Geschäftsfelder und -modelle. Die Regionalversorger und Stadtwerke können aus einem mit weit mehr als 100 Beratungsangeboten bestehenden Katalog wählen. Dabei wird der Leistungskatalog regelmäßig den veränderten Marktbedingungen angepasst – und auf Basis des Feedbacks der Partnerunternehmen stetig weiterentwickelt. Weiterer Vorteil des Thüga-Netzwerks: Die Partnerunternehmen können von den Erfahrungen anderer Thüga-Beteiligungen profitieren, die eigene Position anhand von Kennzahlvergleichen objektiv bestimmen und bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen kooperieren. Mithilfe des Thüga-Extranets als exklusive Wissensdatenbank, zahlreicher Arbeitskreise und (Fach-)Gremien sowie mehr als 100 Veranstaltungen befördert und moderiert Thüga den Austausch innerhalb des Netzwerks.

Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstandes der Thüga Aktiengesellschaft: „Gerade in Zeiten grundlegenden Wandels sind vor allem solche Unternehmen erfolgreich, die miteinander kooperieren, die ihre Kräfte bündeln, gemeinsam Entwicklungen vorantreiben, Synergien heben und branchenweite Standards definieren – gleichzeitig aber eigene unternehmerische Verantwortung tragen, vor Ort flexibel und agil operieren können. Dies kann aber nur auf Basis gemeinsamer Werte gelingen. Es braucht Transparenz, Wertschätzung, Integrität und – vor allem – Vertrauen, wenn man miteinander arbeiten und gestalten will. Das sind wesentliche und nicht verhandelbare Grundlagen unserer Zusammenarbeit in der Thüga-Gruppe. Die Unternehmen der Thüga-Gruppe haben in den vergangenen zehn Jahren gemeinsam die Herausforderungen unserer Branche mit Bravour gemeistert.”

Thüga als Impulsgeber und Wegbereiter der Energiewende

Wie kann unsere Versorgung mit Strom und Wärme so gestaltet werden, dass das energiepolitische Zieldreieck aus Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit erreicht wird? Mit dieser Frage beschäftigen sich die Unternehmen der Thüga-Gruppe nicht erst seit Greta Thunberg und der Fridays for Future-Bewegung. Bereits Ende 2010 gründet Thüga gemeinsam mit 16 weiteren Partnerunternehmen die Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG. Die sogenannte Plusgesellschaft entwickelt Wind- und Solarparks, um nachhaltigen Strom und nachhaltigen Mehrwert zu generieren. Dabei betreibt THEE jede ihrer Anlagen selbst – basierend auf einem langfristigen Geschäftsmodell und stets in Partnerschaft mit den Kommunen vor Ort. Bei der Entwicklung neuer Projekte kann das Unternehmen aus der langjährigen energiewirtschaftlichen Kompetenz sowie der Kapitalstärke der gesamten Thüga-Gruppe schöpfen – die Thüga-Partnerunternehmen wiederum können bei geringem wirtschaftlichem Risiko die Dekarbonisierung ihres Strombezugs vorantreiben.

Im Jahr 2012 gründet Thüga eine Gesellschaft für Energieeffizienz, die die Unternehmen der Thüga-Gruppe mit einem breiten Dienstleistungsspektrum und Konzepten zur Energieeinsparung unterstützt. Im Sommer desselben Jahres entscheiden zwölf Unternehmen der Thüga-Gruppe, die bundesweit erste Demonstrationsanlage zur Umwandlung von Strom in Wasserstoff zur Einspeisung in ein kommunales Gasnetz zu bauen. Die Anlage wird im Netzgebiet der Netzdienste Rhein-Main in Frankfurt am Main errichtet. Im November 2013 wird erstmals Wasserstoff in das Gasnetz eingespeist. Zwei Jahre später – die Anlage hat alle Erwartungen erfüllt – verleiht der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) der Strom-zu-Gas-Anlage den Sonderpreis für Kooperation. Die Jury würdigt besonders den zukunftsweisenden Charakter der Anlage. „Sie hat eine Vorbildfunktion für die Energiebranche, da die Projektpartner bereits heute die Einbindung der Strom-zu-Gas-Technologie in kommunale Verteilnetze demonstrieren und bei der Schaffung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen unterstützen“, so Ivo Gönner, VKU-Präsident. Bis heute forscht und entwickelt Thüga gemeinsam mit Partnerunternehmen neue Lösungen für die Energiewelt von morgen; beispielhaft sei das branchenübergreifende Forschungsprojekt „Ladeinfrastruktur 2.0“ des Fraunhofer IEE genannt, an dem Thüga gemeinsam mit Partnerunternehmen aus Wiesbaden und Braunschweig beteiligt ist.

Thüga-Plattformen als effiziente Dienstleister für kommunale Energie- und Wasserversorger

Dezentralität ist Teil der Thüga-„DNA“ – und dennoch gibt es viele Aufgaben, Funktionen und Tätigkeiten, die sich in ähnlicher Form in jedem einzelnen Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe wiederfinden. Deren Zentralisierung und Konzentration an einer Stelle spart Kosten, erhöht die Qualität und setzt Ressourcen frei, die Partnerunternehmen für andere Aufgaben nutzen können. Mit sogenannten Plattformen stellt Thüga den Partnerunternehmen wettbewerbsfähige Dienstleistungen zur Verfügung.

Diese Shared-Services können

  • durch eine Bündelung im Thüga-Netzwerk effizienter erbracht werden. Vor allem, weil ein mehrfacher Aufbau der entsprechenden Ressourcen durch die Partnerunternehmen vermieden wird;
  • durch eine Plattform aufgrund von Skaleneffekten oder spezifischen Wissenseffekten günstiger und/oder qualitativ besser erbracht werden;
  • aufgrund des besonderen Vertrauensverhältnisses zwischen Partnerunternehmen und Thüga besonders vorteilhaft sein.

Aktuell bieten sieben Thüga-Plusgesellschaften Dienstleistungen in den Bereichen Versicherungen, IT, Marktkommunikation und Abrechnung, Energiehandel, Messwesen und kommunale Infrastruktur sowie Erneuerbare Energien an.

Innovationen made by Thüga

Neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle – angesichts schrumpfender Umsätze und Erträge im Kerngeschäft sind kommunale Energieversorger auf der Suche nach neuen lukrativen Betätigungsfeldern. Seit 2011 entwickelt die Thüga-Innovationsplattform mit mehr als 40 Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe und unter Leitung des Innovationsmanagements der Thüga kommerzialisierbare Produkt- und Geschäftsmodellinnovationen. Durch die gemeinschaftliche Finanzierung von Projekten rund um die neuen Technologien der Energiewirtschaft können Innovationen schneller und effektiver an den Markt gebracht werden. Wesentliches Kriterium für die Themenauswahl ist die wirtschaftliche Tragfähigkeit und Skalierbarkeit der Innovation, sodass für möglichst viele Partnerunternehmen ein Mehrwert geschaffen wird. Die Thüga-Innovationsplattform trägt damit dazu bei, die Wirtschaftskraft der Partnerunternehmen und die Innovationskraft der Thüga-Gruppe signifikant und nachhaltig zu stärken. Im Jahr 2016 geht Thüga noch einen Schritt weiter: Thüga beteiligt sich erstmals an einem Start-up-Unternehmen, der eness GmbH. eness vertreibt PV-Anlagen und Heimspeicher im Privatkundenbereich. „Zur künftigen Thüga-Strategie gehört auch, dass wir uns an neuen, innovativen Unternehmen beteiligen, sofern diese einen energiewirtschaftlichen Kontext haben und einen Mehrwert für die Thüga-Gruppe bieten“, begründet Dr. Matthias Cord, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft, diese Beteiligung. In den Folgejahren stieg Thüga in weitere Start-up-Unternehmen ein, die in den Bereichen Elektromobilität, Smart Home und Smart Living sowie Geo- und Big-Data-Analysen neues Know-how in die Thüga-Gruppe bringen.

„Im Verbund der Thüga-Gruppe arbeiten rund 100 kommunale Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft gemeinsam an der Stärkung ihrer Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit.“, sagt Dr. Matthias Cord, stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Thüga. „Ganz gleich, ob es beispielsweise um die gemeinsame Beschaffung von Rohren und Zählern oder um die digitalisierte Energiebeschaffung, die Entwicklung und den Betrieb von IT-Lösungen geht. Oder darum, attraktive Online-Angebote zu launchen. Bereits seit vielen Jahren erarbeiten die Thüga-Partner zusammen Strategien, schaffen Standards, entwickeln White-Label-Produkte und erzielen Skaleneffekte, um den Wandel der Energiewelt mitzugestalten.“

Thüga – DIE Stimme der kommunalen Energie- und Wasserversorger

Thüga hat sich in den vergangenen zehn Jahren proaktiv und konstruktiv in die gesellschaftspolitische Debatte um die Zukunft unserer Energie- und Wasserversorgung eingebracht. Auf Basis des energiewirtschaftlichen Know-hows der Thüga-Gruppe und unter Berücksichtigung aktueller technologischer und gesellschaftlicher Entwicklungen hat Thüga gemeinsam mit Partnerunternehmen an übergreifenden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben mitgewirkt (z.B. Leitstudie „Integrierte Energiewende“ der dena, 2017), eigene Studien durchgeführt (z.B. „Let’s go green“ und „Kommune 2030“, 2018), Positionspapiere erarbeitet (z.B. „Fünf-Punkte-Plan für erneuerbares Gas“, 2019) und Diskussionen mit politischen Entscheidungsträgern initiiert. Nicht zuletzt auch dank der aktiven Mitarbeit in den verschiedenen Gremien der Branchenverbände hat Thüga bis heute die nachhaltige Entwicklung der Energie- und Wasserwirtschaft mit geprägt – und sich dabei stets und mit Erfolg für den Erhalt der kommunalen Versorgungsunternehmen in Deutschland eingesetzt.

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