Die europäischen und deutschen Klimaschutzziele erfordern eine Transformation zu einer dekarbonisierten Wärmeversorgung. Das Ziel ist klar ­– aber den einen Königsweg dorthin gibt es nicht. Das Thüga-Projektteam „Wärmestrategie“ setzt Wegweiser für die Thüga-Gruppe.

Die ersten Schritte hat das Projektteam „Wärmestrategie“ um Andreas Hinz von der Thüga-Netzstrategie im Februar gemacht. Im Team: acht Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Kompetenzcentern der Thüga sowie sieben Vertreter aus Partnerunternehmen. Gemeinsam entwickeln sie bis zum Sommer einen Leitfaden, der allen Thüga-Partnern eine Einschätzung zur Entwicklung des Wärmemarktes geben soll: Welche Vorgaben macht die Politik, welche Szenarien sind bis 2050 denkbar, welche Trends zeichnen sich ab. Außerdem gibt der Leitfaden Empfehlungen für die Weiterentwicklung bestehender Infrastrukturen und das Vorgehen für eine Wärmestrategie vor Ort. Auch ein Angebot für individuelle Beratungsleistungen für Thüga-Partner ist geplant. Lokale Energienutzungspläne sollen dabei einen wichtigen Beitrag leisten.

Alle Energieträger und Technologien im Blick

„Wir stellen uns im Projektteam zwei zentrale Fragen“, sagt Hinz. „Mit welchen Maßnahmen können wir die Transformation erfolgreich gestalten? Und wie können wir Risiken mit Blick auf bestehende Infrastrukturen minimieren?“ Da die Wärmeversorgung sehr stark von den lokalen Gegebenheiten abhängig ist – zum Beispiel von der Möglichkeit erneuerbare Energien einzubinden –, ist es nicht einfach, allgemeingültige Empfehlungen auszusprechen. Die Lösung muss immer vor Ort erarbeitet werden, wobei für bestimmte Situationen durchaus allgemeingültige Empfehlungen abgeleitet werden können. Fest steht, dass für die zukünftige Wärmeversorgung zahlreiche Technologien zum Einsatz kommen werden und dass das Potential einer Vielzahl von Energieträgern und -quellen gehoben werden muss. Die unterschiedlichen Möglichkeiten stehen im Wettbewerb und sind besonders von politischen Rahmenbedingungen beeinflusst. „Wir sehen uns daher alle Energieträger und Technologien an“, sagt Hinz. „Und überlegen, wie wir die Infrastrukturen für Gas, Fernwärme und Strom weiterentwickeln und bestmöglich aufeinander abstimmen können.“

Quelle: VKU

Gemeinsam Lösungen finden

Derzeit besteht eine hohe Unsicherheit bei allen Akteuren, wohin die Entwicklung geht. Es gibt viele mögliche Szenarien – und nicht den einen Königsweg. „Gut, dass wir im Projektteam so breit aufgestellt sind, denn für die Strategie ist es wichtig, die Sparten gemeinsam zu betrachten und die politischen und technologischen Trends zu berücksichtigen“, findet Andreas Hinz. „Einige Partnerunternehmen haben bereits Energienutzungspläne erstellt, von deren Erfahrungen können wir im Projekt profitieren.“ Dabei zeigte sich auch, dass die Transformation nur gemeinsam mit der Kommune zu erreichen ist – davon ist das Projektteam überzeugt.