Mit dem Projekt Kommune 2030 hat die Thüga Innovationsplattform Megatrends in Städten analysiert und erste Handlungsempfehlungen herausgebracht.

„Das Projekt Kommune 2030 war der Startschuss. Wir haben dabei viel Grundlagenwissen generiert, das wir jetzt detaillieren werden“, fasst Dr. Matthias Cord die weitere Vorgehensweise zusammen.

Erster Ansprechpartner für Smart City

„Wir wollen unsere Partnerunternehmen dabei unterstützen, erster Ansprechpartner für ihre Kommunen zu werden, wenn es um das Thema Smart City geht“, so Cord weiter. Aber wo genau müssen Kommunen angreifen, um auch in der Zukunft für die Bürger attraktiv zu bleiben?

Vier Aufgabengebiete im Fokus

Zusammen mit der Unternehmensberatung BearingPoint, mehreren Partnerunternehmen und den Thüga-Abteilungen Unternehmensentwicklung, Netze, Energiewirtschaft und Digitalisierung hat das Projektteam eine Vielzahl von Einflussfaktoren, sogenannte Megatrends, auf Kommunen analysiert. Im Ergebnis standen vier Fokus-Aufgabengebiete, denen Städte und Kommunen besondere Aufmerksamkeit schenken sollten. Leitfaden-Interviews mit Oberbürgermeistern von rund 10 Städten, in denen auch Thüga Partnerunternehmen aktiv sind, komplettierten das Bild.

Konkrete Herausforderungen in Städten angehen

Diese Handlungsfelder sind keine abgehobenen Zukunftsvisionen, sondern die konkreten Herausforderungen und Probleme, die sich schon jetzt in vielen Städten stellen. Also: Den sozialen Wohnungsbau ankurbeln oder die Stickoxid-Problematik lösen, Kunden auf ihrem Weg zu Prosumern unterstützen, Breitbandausbau und Big Data ermöglichen. Es soll allerdings nicht eine Auflistung konkreter ToDos für Städte sein – sondern Ideen, die die Lebensqualität in Kommunen auch in Zukunft verbessern.

So sieht eine Vision der Veränderungen aus, denen sich Kommunen in den nächsten 12 Jahren stellen müssen. Mit dabei: Der intelligente Müllcontainer, der meldet, wenn er voll ist und ausgeleert werden will.

2030 statt 2050 als Zielmarke

Auf dem Jahrestreffen der Innovationsplattform Ende Oktober wurden die Projekt-Ergebnisse zum ersten Mal vorgestellt. „Wir haben beim Projektstart überlegt, ob wir alternativ auf 2050 als Zielmarke gehen“, erklärt Projektleiter Florian Lieb. „Aber das erschien doch vielen im Team als sehr weit entfernt und nicht konkret genug.“

Kommune 2030 verbindet viele Thüga-Projekte

Beim Start war eine wichtige Frage, wo sich Stadtwerke in Zukunft positionieren können. Ein zusätzliches Anliegen war, mit dem Projekt ein gemeinsames Dach für viele Thüga-Projekte zu schaffen: „Wir haben festgestellt, dass wir schon in vielen Bereichen an der Zukunft der Kommunen mitarbeiten, uns aber ein einheitliches Leitbild fehlt. Da wollen wir jetzt mal ran und ein Zielbild malen“, sagt Lieb.

Diese Handlungsfelder hat das Projekt Kommune 2030 identifiziert

Handlungsfeld Wohnraum

Während es in Zukunft (weiterhin) eine wichtige Aufgabe in Städten sein wird, ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, geht es in ländlichen Gebieten eher darum, Leerstände zu vermeiden. Das Handlungsfeld erstreckt sich auch auf die digitalen Möglichkeiten im Rahmen des Smart Home-Ausbaus bis zur Autarkie von ganzen Quartieren.

Handlungsfeld Mobilität

Neben effektivem ÖPNV hat das Projekt exemplarisch intelligentes Parkraummanagement unter Einbindung von intelligenten Straßenlaternen als Chance erkannt. Zusätzlich spielt in 12 Jahren die Vernetzung unterschiedlicher Mobilitätsplattformen und autonomes Fahren eine wichtige Rolle.

Handlungsfeld Erzeugung / Versorgung / Verbrauch

Hier sieht das Projekt die Herausforderung darin, die hohen Standards bei Versorgung mit Energie und Wasser in Deutschland auch in Zukunft zu erhalten – trotz zum Beispiel massiv fluktuierender Einspeisung von erneuerbaren Energien. Neben Entwicklung von Ladelösungen für E-Mobilität können auch Anpassungen von Infrastrukturen beispielsweise bei Speichertechnologien erforderlich sein.

Handlungsfeld Kommunikationsinfrastruktur & Datenanalyse

Die unmittelbaren Aufgaben bestehen im Ausbau und der Bereitstellung von stabilen Hochgeschwindigkeitsverbindungen, ob kabelgebunden oder per Funk. Sie sind Voraussetzung für die Digitalisierung u.a. von Verwaltungsvorgängen. Die Bereitstellung und Veredelung öffentlicher Daten für alle kann als neue Dienstleistung interessant sein.