15 Unternehmen, 900 Ladepunkte, 6,4 Millionen Euro geplante Investitionen bis 2030, ein Ziel: gemeinsam die Elektromobilität in Deutschland vorantreiben.

Die neue Thüga-Gesellschaft Regioladen+ bündelt Ladeinfrastruktur, steigert Effizienz und senkt Kosten. Bis 2030 plant sie Investitionen von 6,5 Mio. Euro und eine Steigerung auf 1.556 Ladepunkte. Mit Regioladen+ können kleine Stadtwerke im Geschäft bleiben und von Skaleneffekten im gemeinsamen Einkauf profitieren. Zudem hilft die Gesellschaft, die Anforderungen des §7c EnWG zu erfüllen.

Zur Ladesäule fahren, Auto anstecken, laden: Die Kundschaft wünscht sich einfache Lösungen, ohne Autoquartett mit Ladekarten zu spielen oder ein halbes Dutzend Apps auf dem Handy zu installieren. Die Vielzahl der Angebote zeigt: Der Markt ist umkämpft! Gleichzeitig ist das Geschäftsfeld für Stadtwerke und Regionalversorger interessant. Schon jetzt ist die Thüga-Gruppe mit rund 9.300 Ladepunkten deutschlandweit größte Anbieterin. Mit Regioladen+ hat die Thüga-Gruppe eine Gesellschaft gegründet, die die Effizienz steigert, Assets bündelt und den Gesellschaftern den nächsten Schritt beim Ausbau des Ladegeschäfts ermöglicht. Zum Start bringen 15 Gesellschafter rund 900 Ladepunkte ein. Die Gesellschafter übertragen ihre Ladeinfrastruktur an Regioladen+. Als neuer Besitzer der Ladesäulen kümmert sich Regioladen+ um deren Betrieb und treibt Expansionspläne voran. Bis 2030 sind 6,5 Millionen Euro Investitionen verplant. Mit dieser Investition soll bei den jetzigen Gesellschaftern die Zahl der Ladepunkte auf 1.556 steigen „Wir sehen im Markt einen Konsolidierungstrend“, sagt Dr. Christoph Ullmer, Leiter des Kompetenzcenters Innovation bei Thüga. „Es ist für unsere Partner wichtig, die Ladeinfrastruktur weiter auszubauen und sich gute Standorte zu sichern.“

Zentrale Gesellschaft als Vorteil

Paul Gehrig, Geschäftsführer des Stadtwerk Tauberfranken, erklärt die Vorteile einer zentralen Gesellschaft: „Das Geschäft ist in allen Stadtwerken gleich. Es liegt also nahe, es gemeinsam voranzubringen. Wir haben wertvolle Erfahrungen, die wir in die neue Gesellschaft einbringen. Davon profitieren andere Teilhaber, und wir können umgekehrt von deren Erfahrungen profitieren.“ Mit einer Bündelung der Ladesäulen schafft es die Gesellschaft, effizienter zu arbeiten. „Der Betrieb wird beispielsweise dadurch einfacher und günstiger, dass die Zahl der Backends reduziert wird und die Verwaltungskosten nicht in jedem der teilnehmenden Unternehmen anfallen, sondern nur einmal zentral“, so Ullmer. Darüber hinaus können De-Minimis-Versorger über Regioladen+ auch die Anforderung des Paragrafen 7c des Energiewirtschaftsgesetzes erfüllen. Nach diesem dürfen Betreiber von Elektrizitätsverteilernetzen weder Eigentümer von Ladepunkten für Elektromobile sein noch diese Ladepunkte entwickeln, verwalten oder betreiben.

Chancen auf weiteres Wachstum

Tobias Hagenmeyer, Geschäftsführer der Stadtwerke Radolfzell, ergänzt: „Das Thüga-Motto ist ‚Besser gemeinsam. Gemeinsam besser‘. Als kleines Stadtwerk schaffen wir es mit Regioladen+, im Geschäft zu bleiben, und sehen die Chance, weiter zu wachsen, auch dank der Skaleneffekte im gemeinsamen Einkauf.“ Die Gesellschaft steht auch großen Partnern offen, die nicht von der Regelung des Paragrafen 7c betroffen sind. „Ich wünsche mir, dass möglichst schnell möglichst viele Gesellschafter dazukommen“, sagt Gehrig. „Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen.“