Die Thüga Energienetze hat die Methanemissionen in ihrem Zuständigkeitsbereich deutlich gesenkt und über 1,5 Millionen Euro in ein hochmodernes Detektionsfahrzeug investiert. Für ihr Engagement bekam sie erneut den Gold-Standard der Oil and Gas Methane Partnership.¹

Methan (CH4) besitzt laut dem Weltklimarat IPPC über einen Zeitraum von 100 Jahren ein Treibhauspotenzial von etwa 28 und wirkt damit deutlich stärker als CO2. Rund ein Drittel der Erderwärmung geht der EU-Kommission zufolge auf Methan zurück. Wenngleich Methan nur in geringen Mengen etwa an Schalt- und Messanlagen oder an Schweißstellen von Erdgasleitungen austritt, gehören reduzierte Methanemissionen zu den Hebeln im Kampf gegen den Klimawandel.

Gegenüber dem Vergleichsjahr 2022 hatte sich Thüga Energienetze das Ziel einer Methanemissionsreduzierung von weiteren zehn Prozent gesetzt. Dieses konnte das Unternehmen deutlich übererfüllen. Traten 2022 noch 32 Tonnen (2023: 19 Tonnen) Methan aus dem rund 5.100 Kilometer langen Erdgasnetz aus, waren es 2024 nur mehr 14 Tonnen. Diese Verringerung der Emissionen spiegelt sich auch in der Kennzahl der Methanintensität wieder, die die Emissionen ins Verhältnis zur Transportmenge setzt. Diese liegt bei der Thüga Energienetze bei einem Wert von 0,0035 Prozent (kg Methan / kg Transportmenge) im Jahr 2024. Damit gehört das Netz zu einem der zuverlässigsten Deutschlands. 

Neues Methan-Detektionsfahrzeug im Einsatz 

Abb. Picarro Surveyor

Die Reduktion steht in unmittelbarem Zusammenhang mit einem deutlich aufgestockten Messregime. Denn wer intensiver nach Leckagen sucht, findet auch mehr. Und wer mehr Austrittsstellen findet, kann diese auch schneller abdichten. Bislang geschehen die Untersuchungen vor allem zu Fuß. Seit vergangenem Jahr unterstützt ein neues Messfahrzeug die Suche nach Methan-Austrittsstellen.

Gut 1,5 Millionen Euro investierte Thüga Energienetze in Messtechnik der Firma Picarro sowie ein mit ihr ausgestattetes vollelektrisches Fahrzeug. Es fährt die Straßen über den Leitungen entlang und misst mit einem hochempfindlichen Analysegerät die Methankonzentration in der Luft. Algorithmen werten sie räumlich-zeitlich aus, bestimmen die charakteristischen Eigenschaften der Methanfahne und korrelieren diese mit den aufgezeichneten GPS-Koordinaten sowie den vorherrschenden Windinformationen. Vor dem Hintergrund des effizienten Einsatzes von Fachkräften bedeutet das Fahrzeug eine lohnende Investition. 

Erneute Auszeichnung mit dem OGMP-Gold-Standard 

Zudem wurden an rund 300 Mess- und Regelanlagen Quellen- und Standortmessungen durchgeführt. Auch dieses Engagement führte 2024 abermals zur Auszeichnung mit dem Gold-Standard der Oil and Gas Methane Partnership (OGMP). Die im selben Jahr in Kraft getretene EU-Methanverordnung (Verordnung (EU) 2024/1787) erfüllte Thüga Energienetze von Beginn an. Sie verpflichtet Betreiber von Gasnetzen unter anderem dazu, ihre Netze mindestens einmal alle drei Jahre vollständig auf Lecks zu überprüfen. Für ihre Partnerunternehmen stellte die Thüga Rahmenverträge für Dienstleistungen sowie Hilfestellungen zur Umsetzung der Verordnung bereit. 

1 OGMP ist eine freiwillige Initiative von Unternehmen der weltweiten Öl und Gasbranche in Zusammenarbeit mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), der Koalition für Klima und saubere Luft (CCAC), dem Environmental Defense Fund (EDF) und der Europäischen Kommission.