Der Bereich Einkauf der Thüga ist das Herzstück des Beschaffungsnetzwerks der Thüga und unterstützt rund 90 Partnerunternehmen beim wirtschaftlichen Einkauf. Durch zentrale Ausschreibungen, Digitalisierung und smarte Lösungen steigert es Effizienz, Kostenvorteile und Qualität. So kann die Thüga-Gruppe auch neuen gesetzlichen Vorgaben wie Lieferkettensorgfalts- und Nachhaltigkeitsberichterstattungspflicht proaktiv und zukunftssicher begegnen.

Als Herzstück des konzernweiten Einkaufs steht der Bereich Einkauf rund 90 Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe mit Rat und Tat zur Seite. Mit viel Erfahrung und praxisnahen Tipps sorgt er dafür, dass die Beschaffung für die gesamte Thüga-Gruppe nicht nur reibungslos, sondern auch wirtschaftlich und zukunftssicher verläuft.

  • Über den Mandatseinkauf wird Netzinfrastrukturmaterial beschafft. Ziel ist es, durch Standardisierung und Qualitätssicherung deutliche Kostenvorteile und Effizienzsteigerungen innerhalb der Thüga-Gruppe zu erreichen. Gleichzeitig werden die Anforderungen der Sektorenverordnung (SektVO) eingehalten, die die Vergabe von öffentlichen Aufträgen in den Bereichen Verkehr, Trinkwasserversorgung und Energie regelt.
  • Der Lead-Buyer-Einkauf ist für die zentrale Beschaffung von indirektem Material, Dienstleistungen und Thüga-internen Anschaffungen zuständig. Hierzu zählen Rahmenverträge mit großen Anbietern wie BMW und Microsoft, die den Partnerunternehmen attraktive Konditionen sowie Rechtssicherheit bieten, und auch der Fuhrpark.
  • Auch bei Tiefbau- und Montagedienstleistungen lassen sich durch gemeinschaftliche Ausschreibungen und standardisierte Abläufe Prozessoptimierungen und Einsparungen erzielen.

Komplexe Anforderungen erfordern clevere Lösungen

„In den vergangenen Jahren hat sich das Einkaufsvolumen der Thüga-Gruppe von circa 144 Millionen Euro 2014 auf 450 Millionen Euro 2020 und auf über 1,6 Milliarden Euro 2024 erhöht, während gleichzeitig die Ansprüche an Qualität, Transparenz und Regelkonformität stark gewachsen sind“, erklärt Dr. Alexander Miehr, Leiter Einkauf der Thüga. Besonders herausfordernd sind neue gesetzliche Vorgaben wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), das eine lückenlose Nachverfolgbarkeit der Lieferkette und höchste Sorgfaltspflichten erfordert.

Ebenso verlangt die Nachhaltigkeitsberichterstattungspflicht (CSRD-Richtlinie) detaillierte Angaben zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG). „Ich muss hundertprozentig sicher sein, dass die Qualität passt und alle geforderten Rahmenbedingungen bei der Herstellung eingehalten werden“, so Dr. Miehr weiter. So bietet die Thüga ihren Partnerunternehmen Versorgungssicherheit und Stabilität besonders in Zeiten unsicherer Märkte. Die Anforderungen aus den Erneuerbaren Energien, der Wärmewende und der Erweiterung der Stromnetze stellen aber auch ein riesiges zukünftiges Potenzial für das Beschaffungsnetzwerk dar.

Nachhaltigkeit als zentrales Leitmotiv

Um Partnerunternehmen bei der Umsetzung dieser komplexen Anforderungen zu unterstützen, hat die Thüga 2022 das „Nachhaltige BeschaffungsNETZWERK“ ins Leben gerufen. Es fördert den Austausch zu aktuellen Themen und Entwicklungen und bietet den Partnern:

  • Unterstützung bei der Umsetzung der CSRD-Richtlinien für transparente und umfassende Nachhaltigkeitsberichte
  • Unterstützung bei rechtlichen Fragestellungen und Hilfestellung bei prozessualen Anforderungen
  • Wissenstransfer durch externe Expertinnen und Experten, die unter anderem auch in der neu etablierten „FragestundeEINKAUF“ unterstützend zur Seite stehen

Effizienz durch Zusammenarbeit und Digitalisierung

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die enge Kooperation mit der Thüga-Abteilung Technik. Gemeinsam werden technische Spezifikationen optimiert und Ausschreibungen gezielt gesteuert. Dies ist besonders wichtig bei sogenannten erweiterten Ausschreibungen, die der Sektorenverordnung unterliegen und bei Auftragswerten oberhalb der EU-Schwellenwerte monatelange Planungen erfordern. Zudem setzt das Kompetenzcenter verstärkt auf den Einsatz von Softwarelösungen, um komplexe Beschaffungsprozesse effizienter zu gestalten. Ziel ist es, durch smarte Technologien und standardisierte Abläufe nicht nur die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, sondern Nachhaltigkeit als echten Wettbewerbsvorteil zu nutzen.

Der Bereich Einkauf in Zahlen

    • Lead-Buyer-Einkauf & Thüga intern: Ausschreibungsvolumen circa 742 Millionen Euro, Einsparung im Durchschnitt circa 30 Prozent
    • Mandatseinkauf: Ausschreibungsvolumen circa 400 Millionen Euro. Netzmaterial ist lediglich um zwei Prozent teurer geworden. Der Verhandlungserfolg lag bei durchschnittlich sieben Prozent
    • Baudienstleistungen: Ausschreibungsvolumen 480 Millionen Euro
➜ Gesamtes verhandeltes Ausschreibungsvolumen 2024 (Thüga-Gruppe und Thüga-Konzern): 1,6 Milliarden Euro