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Am 8. Oktober 2025 fand der jüngste digitale Thüga Policy Talk statt. Thema unserer Online-Veranstaltung war das aktuelle Energiewende-Monitoring und der Zehn-Punkte-Plan des Bundeswirtschaftsministeriums. Damit verknüpft diskutierten wir die Frage, was diese energiepolitischen Leitplanken konkret für die Arbeit der Stadtwerke bedeuten. Es war uns eine große Freude, hierzu Helmut Kleebank, MdB (SPD) und Berichterstatter für die Wärmewende, sowie Stefan Lochmüller, Referent für Energiepolitik bei der N-ERGIE aus Nürnberg, auf dem digitalen Panel begrüßen zu dürfen. Moderiert wurde die Diskussion von Lena Burchartz, Leiterin des Berliner Büros der Thüga.
Neben unseren Panellisten nahmen rund 70 Gäste aus Wirtschaft, Verbänden, Wissenschaft und Politik teil. Wir danken allen Teilnehmenden für die lebhafte Diskussion rund um die Ergebnisse des Monitoringberichts und die Herausforderungen für die kommunale Energiewirtschaft.
Unsere Live-Umfrage unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Policy Talks verdeutlichte, dass viele Themen jetzt gleichzeitig angegangen werden müssen, um das Tempo der Energiewende beizubehalten. Wichtig sind demnach insbesondere: Die Klärung der Zukunft des EEG, die Digitalisierung und Flexibilisierung der Netze, den Erhalt der Akzeptanz und Teilhabe der BürgerInnen an der Energiewende, der Hochlauf der Wasserstoff sowie die Ausschreibung neuer Gaskraftwerke.
Ein zentrales Ergebnis der Diskussion: Die reduzierte Strombedarfsprognose wurde von den Teilnehmenden als realistische Einschätzung grundsätzlich begrüßt. Allerdings darf sie nicht dazu führen, dass die Energiewende ausgebremst wird. Ambitionen und Pragmatismus müssen dabei Hand in Hand gehen.
Der Ausbau der Verteilnetze als wesentlichen Kostentreiber der Energiewende, die Frage nach Investitionssicherheit für kommunale Akteure sowie die Sicherung der Versorgungssicherheit während der Transformation waren weitere Themen der Diskussion. Dabei wurde insbesondere auch die Rolle dezentraler Kraftwerke für die Resilienz des Energiesystems deutlich. Einigkeit bestand darin, dass die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) weiterhin eine tragende Rolle spielen wird und das KWK-Gesetz daher zeitnah angepasst werden muss, um Planungssicherheit für Investitionen in die Anlagen zu schaffen.
Die Wärmewende wird in den beiden Veröffentlichungen des BMWE nur marginal behandelt. Die Diskutanten waren sich aber einig, dass die Transformation der Wärmeversorgung in den Entwicklungsszenarien der Energiewende eine entscheidende Rolle spielt. Eine praxistaugliche Novelle des GEG und die Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) wurden daher als dringlich gesehen, um klare und verlässliche Rahmenbedingungen für die kommunale Wärmewende zu schaffen. Nur so können Stadtwerke ihre Investitionen zielgerichtet planen und die Bürgerinnen und Bürger langfristig sinnvolle Entscheidungen für Ihre Wärmeversorgung und die Sanierung von Wohneigentum treffen.
Die Diskussion verdeutlichte: Kommunale Energieversorger leisten einen wesentlichen Beitrag zur Transformation des Energiesystems. Sie stehen für Versorgungssicherheit, Innovation und Bürgernähe, benötigen dafür aber verlässliche politische Rahmenbedingungen.
Diese Vielfalt der Perspektiven und die praxisnahen Impulse aus den Stadtwerken sichtbar zu machen, ist das Ziel der Thüga Policy Talks. Sie schaffen einen Raum, in dem VertreterInnen aus Politik, Wirtschaft und kommunaler Praxis gemeinsam über Wege und Werkzeuge der Energiewende diskutieren.
Wir freuen uns sehr über das große Interesse und den offenen Austausch im Rahmen dieser Veranstaltung. Damit die Energiewende gelingt, sollten die Anregungen aus der kommunalen Praxis Eingang in die energiepolitischen Entscheidungsprozesse finden. Wir blicken daher gespannt auf die kommenden Monate sowie auf die weiteren Entwicklungen in der Energie- und Wärmepolitik.