In Lohr am Main entsteht eine neue Energie-Infrastruktur, die Gewerbekunden und der ganzen Stadt zugutekommt. Die Thüga steht dem Projekt tatkräftig bei zahlreichen Herausforderungen zur Seite.

Wie die Umstellung von Erdgas auf Strom zukunftsfähige Infrastrukturen vorantreibt, zeigt ein Elektrifizierungsprojekt bei Lohr am Main. Hier hat ein Industriekunde eine Leistungserhöhung von 15 auf 25 MW beantragt, um seine Arbeitsprozesse umzustellen. Das Thüga-Partnerunternehmen Energieversorgung Lohr-Karlstadt und Umgebung (ENERGIE) baut dazu Stromnetz und Infrastruktur aus. Unterstützt wird es seitens Thüga durch ein Team mit Fachkräften der Bereiche Netzstrategie, Technik, Regulierung, Materialwirtschaft und Recht.

Von Planung bis Beschaffung

„Nach Anfrage des Unternehmens an die ENERGIE und Prüfung mit der Thüga war schnell klar, dass die vorhandenen Schaltanlagen und Trafos die erforderliche Leistung nicht stemmen können“, so Matthias Englert, Netzmeister bei der ENERGIE. Es braucht ein neues Schalthaus inklusive Schaltanlage und zwei unterirdische Stromtrassen. Dafür muss der Main zweifach untertunnelt werden. Projektleiter Paul Ihrig vom Thüga-Kompetenzcenter Netze hat auch bei der Beschaffung mitgewirkt: „Für die neue Infrastruktur haben wir 36 Kilometer Kabel organisiert, also 36 Trommeln mit einem Gewicht von jeweils über fünf Tonnen. Solche Ausmaße haben wir nicht jeden Tag.“ Bei der Beschaffung der Materialien und Dienstleistungen profitierte ENERGIE von der Unterstützung und dem Know-how der Thüga Technik und Materialwirtschaft.

Starker Verband für Partnerunternehmen

Zu den technischen Fragestellungen und dem Materialaufwand kamen weitere Herausforderungen wie Regularien, Genehmigungsverfahren und Rechtsfragen. So mussten Fragen des Naturschutzes sorgfältig geklärt werden, Kampfmittelanalysen vorgenommen und die Mainquerungen beim Wasserschifffahrtsamt beantragt und abgestimmt werden. Auch hier konnte die Thüga die ENERGIE mit Rechts- und Regulierungsexperten unterstützen. „Mit der Thüga haben Partnerunternehmen einen starken Verbund zur Seite. Gerade wenn es um enge Umsetzungsfristen und knappe Ressourcen geht, kann die Thüga oft mit größerer Wirkung auftreten als ein einzelner Energieversorger“, so der technische Leiter der ENERGIE, Niklas Müller. Der Stromnetzausbau ist eine unerlässliche Grundlage für die Nutzung von mehr Strom aus erneuerbaren Quellen. „Dieses Projekt nützt nicht nur den Industriekunden, sondern der ganzen Region. Es ist wie eine Mehrfachsteckdose, die jetzt noch mehr Plätze hat. Das erhöht die Kapazitäten und bietet langfristige Versorgungssicherheit“, so Ihrig. Die neue Infrastruktur in Lohr wird voraussichtlich Anfang 2024 ans Netz gehen.