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„Wir halten es wie Goethe, der gesagt hat ‚Man tut nicht wohl, sich allzu lange im Abstrakten aufzuhalten‘“, sagt Dr. Stephan Vulpus, Geschäftsführer der E-MAKS und lacht. „Internet of Things (IoT) ist zwar auf der einen Seite in aller Munde, aber gleichzeitig sehr abstrakt. Internet of Bees (IoB) dagegen ist – bitte nicht wörtlich nehmen – greifbar.“ Dass die E-MAKS zur Biene gefunden hat, war eher dem Zufall geschuldet. „Auf der einen Seite wollten wir das Thema Smart City verständlich erklären und auf der anderen Seite nimmt badenova den Honig lokaler Imker ab, deren Bienenvölker auf den Betriebsgeländen in Freiburg, Lahr und Lörrach stehen“, erzählt Lea Treick, E-MAKS Business Development. „Da kam bei uns die Frage auf, wie wir die Abnahmemenge und die Imker das Wohlergehen der Bienen kontrollieren, wenn sie nur circa einmal die Woche vor Ort sind.“
Gemeinsam mit Philipp Schandelmaier, Fachreferent Energiemanagement und Smart Energy bei badenova, kam Lea Treick auf die Idee, das LoRaWAN-Netz in Freiburg in den Dienst der Bienen zu stellen. Treick ergänzt: „LoRaWAN ist eine der Schlüsseltechnologien, die durch große Reichweite und niedrigen Energieverbrauch die Städte der Zukunft zu ‚Smart Citys‘ vernetzen soll. Ein LoRaWAN-basierter, intelligenter Bienenstock unterstreicht die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Technologie.“
„Normalerweise erfährt der Imker nur, ob der Honig „geerntet“ werden kann, indem er vor Ort in den Bienenkasten schaut“, erklärt Schandelmaier. „Im schlechtesten Fall merkt er auch erst dann, ob es einen sogenannten Schwarm-Abgang gab oder das Volk sogar geklaut wurde. Warum also nicht eine Waage unter dem Bienenkasten anbringen, die in regelmäßigen Abständen das Gewicht misst und dank LoRaWAN übermittelt.“
Mithilfe der LoRaWAN basierten Daten können die Imker nun bedarfsorientierter handeln. „Bienen fliegen je nach Stand der Sonne morgens aus, kommen abends zurück und verarbeiten den tagsüber eingebrachten Honig. In Hochphasen produzieren sie dabei bis zu zwei Kilogramm Honig am Tag“, berichtet Marco Krämer, Leiter Abrechnung Geschäftskunden bei E-MAKS und Hobby-Imker. „Daraus kann ich ableiten, dass es den Bienen gut geht und wie viel Kapazität im Bienenstock noch zur Verfügung steht.“
Die Technik, die anhand der Bienen so verständlich erklärt werden kann, integriert E-MAKS nun in einzelne Dienstleistungskomponenten. In enger Zusammenarbeit mit der Thüga SmartService GmbH, die die Sensorentechnik als Basis liefert, kümmert sich E-MAKS um den Ausbau der Anwendungsmöglichkeiten. „LoRaWAN-fähige Zähler ermöglichen beispielsweise einen hoch effizienten Ableseprozess. Teilweise schwer zugängliche Zähler können automatisiert ausgelesen und direkt ins Abrechnungssystem übertragen werden.“ so Treick. Grundvoraussetzung dafür ist natürlich ein flächendeckendes LoRaWAN-Netz, wie es die badenova in Freiburg bereits geschaffen hat.